Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

Novelle von Fedor v. Zobeltit. : 153

Fſüſtertone, „ih möchte gern einige Worte mit Jhnen ſprechen !“ :

Carla folgte dem beinahe befehlend geſprochenen Wunſche

auf der Stelle; es ſenkten ſih allerdings die Winkel des graziöſen Mundes no tiefer«herab und der Ausdru> des Auges wurde no ernſter als zuvor, aber fie gehor<te dennoch in derſelben Weiſe, wie etwa einem ſtrengen Stief= vater die Tochter gehor<t — aus Furcht. „SÓ will Sie nicht lange infommodiren, ma chère,“ ſagte der Graf und zügelte ſein Pferd, ſo daß fich der Abſtand zwiſchen den Voranreitend.n und den Zweien no< mehr vergrößerte, „iG bin aber Leider genöthigt, Jhnen mitzutheilen, daß i< mi< entſ{loſſen, anfangs kommen=der Woche nah Deutſchland zurü>{zukehren. I< habe Jhre Frau Mutter heute leider no< nicht allein ſprechen önnen, fonſt hätte ih au< ihr bereits dieſe Mittheilung gemacht.“ :

Die Lippe der jungen Dame kräuſelte ſich verächtlich.

„Sie wiſſen, daß es ganz in Jhrem Belieben ſteht, Jtalien jederzeit zu verlaſſen,“ entgegnete ſie USO “ bin die Lette, die Sie halten wird!“

„Davon bin ich überzeugt,“ gab Schoddyn mit niht mißzuverſtehendem Hohne zurü>, „leider aber ſind Sie, jo hoh i< Sie ſonſt verehre, niht immer maßgebend für meine Schritte. Jndeſſen will ih Jhnen nicht verhehlen, daß dex eigentliche Grund meiner plößlichen Rückkehr nah Deutſchland ganz allein — Sie ſind!“

„Herr Graf !“

„N°échauffez-yous pas, ma belle baronesse, ih für