Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

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160 __Untex dem ſ<warzen Kreuz.

„Sagteſt Du nicht eben, dex Komthux habe Dich an=geſprochen — iſt's das? Hat er Dich verlegt?“

„Nein, nein, Herx Vater — ih bitt“ Euch, ſeht na< dem Bah! Es handelt ſi<h um unſer Allex Wohl.“

„Dein Wohl ſteht mix am höchſten auf dex ganzen Welt! J< will es wiſſen — was iſt's mit dem Komthur “geweſen?

Hadwig tämpfte ſihtli<h mit fi<h ſelbſt. Endlich be= gann ſie mit fliegender Haſt:

„Wenn Jhx's denn durchaus wiſſen wollt, Herr Vater : Wie ih vom Bache ganz allein zurüceile, tritt mix der Ritter in dem Hausthor entgegen, daß ih ihm niht aus= weichen kann, ſieht mi<h lange ſhweigend an und fragt dann, Vater, mit einem Tone, den ih Euch niht wieder= geben kann, erſt na< Euh und meinem Wohlſein, und wie i<h ihm pflichtſhuldigſt und ehrerbietig antworte, fragt ex weiter, „ob ih wohl ein —“ ſie ſto>Œte „ob ih wohl ein liebendes Hexz in der Ferne wüßte, das ſi um mich ſorge und härme. Wie i< ihm aber aus= weichen und an ihm vorbei will, faßte ex meine Hand, beugt ſich tief auf ſie herab und, denkt Euch, Vater, füßt meine Hand, und als ih dann mi losreiße und forteile, höre ich, wie er hintex mix tief aufſtöhut, als ob er von einem ſ{<weren Schmerze gequält würde !”

Dex Schultheiß hatte ſ{hweigend und finnend zugehört. Jeßt legte ex ihr beruhigend die Hand auf das loŒige Haupt und küßte ihr die ſchneeige Stirne.

„Du biſt ein Kind, mein Herzblatt! Was iſt's denn weiter, als daß der Ritter Mitleid mit Dix hat, daß Du