Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

182 Unter dem ſchwarzen Kreuz.

die Beſahung vor, die Feinde wexrſen die Waffen weg und bitten um Gnade. Der Sieg iſt gewonnen.

Nux wenige Augenbli>e hielt ſih Kerſten im Burg= hoſe auf, um Bo>kelmann in die Arme zu ſ<hließen. Dann ſtürmte ex die Stiege hinauf zur Geliebten ſeines Herzens. Glüdſiche Maid! Glü>licher Mann!

Das unverhoſſte erfolgreiche Cingreifen des jungen Seemannes in den ungleichen Kampf klärte ſi<h einfa genug auf; längs der däniſchen Küſte mit ſeinem Schiffe, dem ſich ein Liübe> {her Kaper angeſchloſſen hatte, kreu= zend und überall Nachrichten über Svend Sure einſam= melnd, hatte er vox acht Tagen den Anfall auf Bornholm erfahren und auh, allerdings nux vermuthungstveiſe, ge= hört, daß der Pirat ſelbſt die däniſche Expedition nah der Inſel befehlige. So von doppelter Sorge um das SchiÆäſal der Beſaßung und vor Allem um Hadwig nahm Kerſten ſofort Kurs auf Bornholm, und wäre {hon früher ein= getroffen, wenn ihn niht ein Sturm na<h Oſten ver= ſchlagen hätte. Die Dänen aber waren, ſei es dur< ihre auslugenden Boote, ſei es dur< Fiſcher, von der An= näherung der beiden hanſiſ<hen Schiffe ſchon ſeit Tagen unterrichtet, und da in Svend Sure's Sinn die Elbing'ſche Flagge und Kerſten's Wahrzeichen, „der umgekehrte Beſen am Maſt“, wohl no< in beſonderem Angedenken ſtand, er- aber andererſeits die gehoffte Beute niht fahren laſſen wollte, ſo hatte er den Angriff möglichſt beſchleunigt, freilich ohne zu ahnen, welchen mannhaften Widerſtand ex in der Burg finden würde, und daß ihn ſelbſt hier der Tod, dex ihn ſo lange verſchmäht, ereilen ſollle. —