Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Roman von Adolph Stre>fuß. TE
Zahlt ex, dann bitte ih Sie, das Geld ſofort mit der Poſt an mi< abzuſenden, ih erhalte es dann ſhon morgen Nachmittag, zahlt er nicht, dann fchi>en Sie mix ſtatt des Geldes den Wechſel zurü.“
Herr v. Oſternau ging an ſein Schreibbureau und öffnete daſſelbe. Jn der Mitte des Bureau's befand fich “ ein eiſerner, mit Kunſtſchloß verſehener Geldfaſten, als auch dieſen Herr v. Oſternau öffnete, um den darin ver= wahrten Wechſel herauszunehmen, legte er zuerſt mehrere Packete mit Banknoten neben ſi<h auf die heraugezogene Schreibeplatte des Bureau's, ſie repräſentirten eine re<t beträchtliche Geldfumme, dann erſt fand er den Wechſel, der unter den Banknotenpa>eten lag. Er verwahrte, nach= dem er Egon den Wechſel übergeben hatte, die Geldpatete wieder in dem eiſernen Kaſten, verſhloß ihn und das Schreibbureau und wendete ſich dann zu Egon.
„Jh hoffe,“ ſagte er freundlich, „unſere heutige, anz fangs etwas peinliche Unterredung wird weder bei Jhnen noh bei mix ein Gefühl der Unbefxriedigung zurü>laſſen; bewirkt ſie die- Verſöhnung zwiſchen Oheim und Neffen, dann will ih mi< ihrer ſogar freuen. Und nun, Herr Pechmayex, will ih Sie nicht länger aufhalten. Fribchen wartet wohl ſchon auf Sie.“
Mit einem hexrzli<hen Händedru> entließ er Egon, dann ging er, als ex wieder allein war, mit langſamem Schritt ſinnend im Zimmer auf und nieder.
„Habe ih niht doh vielleicht vorſchnell gehandelt da= durch, daß ih ihm ein ſo großes Vertrauen geſchenkt habe!“ dachte ex. „Nein, er wird es rechtfertigen, deſſen