Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
Neujahrsbräuche. Von DOswald Heim.
(Nachdru> verboten.)
Der Neujahrêtag hatte ſchon in den älteſten Zeiten eine hohe, feſtliche Bedeutung. Von den Urbewohnern des alten Landes Jran in Aſien, von den Parfen, wiſſen wir, daß fie den Beginn jedes neuen Zeitabſchnittes mit Luſtbarfeiten begingen. Die alten Römer feierten am erſten Jahreëtage das Feſt ihres Götterpaares Janus (des Bez \hüßers alles Anfangs) und der Jana (als Göttin des Mondes auch Luna genannt); fie brachten dabei dem Janus Opfer, nannten dieſen Tag dies faustus (Lag von günſtiger Borbedeutung) und nahmen an demſelben gerne wichtige Geſchäfte vor, um das Glü> an die verrichteten Handlungen zu feſſeln.
Das neue Jahr begannen viele <riſtliche Nationen no< bis in die neuere Zeit hinauf na< alter heidniſcher Sitte mit dem Frühlingzanfang. Unter Karl dem Großen bez gann das deutſche Jahr am 25. März; exſt unter den [eten Karolingern fegte man den Jahresanfang auf den 1. Januar feſt. Spanien und die Niederlande feiern das Neujahrsfeſt erſt ſeit 1575, England ſeit dem 13. Jahrhundert, Frankreich ſeit 1564, Venedig ſeit 1653, Florenz