Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Stre>fuß. 41

dur< Haus und Hof die Schre>ensnachriht von dem Unglücfsfall gedrungen. Die mit den Wagen von der Station zurü>tehrenden Knechte hatten den fremden Herrn, der faum no< ein wahrnehmbares Zeichen des Lebens gab, von dem erſten Wagen heruntergehoben und vorſich= tig in's Haus getragen, hier hatten fie ihn auf ein {nell aus dem von dem Wagen- mitgebrachten Stroh bereitetes Lager gebettet. Die Knechte und Mägde ſtanden rings um das dürftige Lager und ſchauten halb neugierig, halb angſt= voll nieder auf den lebloſen Fremden. Sie flüſterten miteinander, ein lautes Wort wagte ſelbſt die vorlaute Kammexjungfer nicht zu ſprechen.

Wer mochte der Unglüc>liche wohl ſein, der ſo ſtarx und leblos auf dem Strohbund lag, als ſei au< er ſhon entſ<lummert zum langen Schlaf, wie der arme Knecht, deſſen Leiche no< draußen auf dem zweiten Wagen ſich - befand.

Niemand kannte ihn, ſelbſt niht der zweite Jnſpektor, Herr Berndal, der doh ſeit Jahren in der Gegend lebte und auf viele Meilen im Umkreiſe mit allen Herren ſowohl, als mit den Kaufleuten in den Städten des Kreiſes befannt wax. Einex der Knechte erzuhlte, ex habe den Herrn geſehen, als dieſer mit dem Zug auf der Station angekommen und aus einem Coupé erſter Klaſſe geſtiegen ſei. Er müſſe wohl ein reicher Herr ſein, er habe ſehr ſtattli<h und vornehm ausgeſehen, und der Siationsinſpektor, mit dem er- geſprochen, habe ſich ſehr tief vor ihm verbeugt und ſelbſt dem Stationsdiener den Befehl gegeben, dem Herrn ſchnell einen Wagen zu beſorgen.