Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

92 Klippen des Glüds.

Wie damals, als er am Seeufer dem wirklichen Pechmayer die Geſchichte des Friz Glüdfsfind erzählt hatte, begann er mit der Darſtellung ſeiner freudenloſen Jugend, er [chil derte mit lebendigen Farben, wie er des Lebens müde zu dem Entſ<hluß gekommen ſei, ſich ſelbſt den Tod zu geben, und wie dieſer Entſchluß dur< die Begegnung mit Pechz mayer ihn na< Schloß Oſternau geführt habe. Mit ſ{<har= fer, unbarmherziger Selbſtkritik ſtellte er ſein nichtiges ver= gangenes Leben dar, während er mit Bewunderung und Verehrung von Herrn v. Oſternau und deſſen Familie, mit tiefer Dankbarkeit von dem Einfluß ſprach, den das Leben im S<hloß auf ſein ganzes Denken ausgeübt hatte. Er erzählte, wie auf der Reiſe fein Entſchluß, ſich einen ernz ſten Lebensberuf zu ſchaffen, gereift ſei, wie die zufällige Begegnung mit dem Baron v. Freiſtetten ihn nah Berlin zurüdgewieſen habe, und tie ex dann zur Ausführung fei= nes Entſchluſſes geſchritten fei und ſich vier Jahre lang darauf vorbereitet habe, ein tüchtiger Landwirth zu werden.

Alles, was ex erlebt hatte, auch ſein leßtes Reiſe=Aben= teuer, ſeine gaſtliche Aufnahme in Linau erzählte er ge= treulich, alle feine Fehler und Schwächen berichtete er, er beſchönigte keine ſeiner Handlungen, nux Eines verſchwieg er, in das Heiligthum ſeines Herzens duxfte kein fremder Blik dringen.

„Und ſo ſehen Sie mich denn hier,“ ſo \{<loß Egon feine Erzählung, „zwar mit verbundenem Kopf, aber mit heilen Gliedern, dem Lode entronnen, den mein unglii>= licher Kutſcher beim Sturze vom Damme herab gefunden hat, und durch die ſorgliche und liebevolle Pflege der Frau