Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Strecfuß. 91

zierritt dur die Felder zu machen. Jh hoffte, dabei zu= gleich re<t vertrauli<h mit Fhuen plaudern zu können, ih bin Jhnen ja eine Erklärung dafür ſchuldig, daß Sie fo plößlih Jhren alten Bekannten Pehmayer in den Herrn yv. Ernau verwandelt finden; aber dieſe Erklärung ſollen Sie doch erhalten, wenn ic ſie Jhnen au< niht während eines gemeinſchaftlichen Spazierganges geben fann. Seßen Sie ſi zu mix, lieber Freund, leiſten Sie mix Geſellſchaft. Wix wollen uns gegenſeitig erzählen, wie es uns in den vier Fahren, ſeit wir uns nicht geſehen haben, ergangen iſt.“

Storting folgte bereitwillig der freundlichen Einladung, mit großer Spannung erwartete ex die Mittheilungen, die ihm ein Räthſel löfen follten, über welches er in den ſeß= ten Jahren immer wieder vergeblich nachgeſonnen hatte. Woßhl hatte er ſhon damals, als Pechmayer fo plöglich, wie er gefommen, aus S<loß Oſternau verſchwunden war, _ geahnt, daß es eine eigene Bewandtniß haben müſſe mit dieſem Jnformator, der wie ein Cavalier das wildeſte Pferd bändigte, der ein Meiſter im Villardſpiel und zugleich ein wahrer Künſtler wax, dex Franzöſiſch, Engliſch, Ftalieniſ<, Lateiniſch und Griechiſch verſtand, der nach ſeinem Scheiden bemittelt genug war, um eine Schuld zu bezahlen, ohne daß er doh von Herrn v. Oſternau ſein Gehalt in Anſpru< genommen hätte; aber auf den Gedanken, daß der in Oſternau fo viel und ſo wenig günſtig beſprochene Herr v. Ernau unter der Masfe eines Jnforimators viele Wochen in Schloß Oſternau gelebt habe, war er doch nie gekommen.

Egon lehnte fich in den Seſſel zurü>, eine furze Zeit ſchwieg ex nachdenkend, dann begann ex ſeine Erzählung.