Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Roman von Adolph Stre>fuß. 4)

und die Ueberzeugung gewonnen habe, daß er mi< heute noch liebt mit glühender Leidenſchaft, wie er mi< damals geliebt hat. Er iſt vor mir geflohen, ehe ex mich fannte, er hat ſich zum zweiten Male in die Welt geflüchtet, als er nah Berlin zurückehrte und dort hörte, daß ih mi<h mit Wangen verlobt hatte, als ex meinte, daß i< für ihn für immex verloren ſei; aber er liebt mich heute glüßen= der noc, als er mi<h damals geliebt hat. Damals ſtand zwiſchen ihm und mix Eliſe, “damals ſ{<wankte ſein Herz; heute aber hat er Eliſe vergeſſen und ex ahnt niht, daß fie hier in Linau iſt. Für einige Tage no< hält ihn ein Unwohlſein auf ſeinem Gute Plagniß feſt, vor Montag fann er niht na< Linau kommen, dann findet er Eliſe niht mehr. Ex daxf ſie niht wiederſehen, die Erinnerung an die alte Zeit darf niht in ihm gewe>t werden, nicht eher wenigſtens, als bis Eliſe Deine Frau iſt. Der alte Kampf in ſeinem Herzen ſoll niht von Neuem entzündet werden, mein Bild foll allein ſeine Phantaſie erfüllen.“

„Mir wirkelt der Kopf von der Wundergeſchichte, die Du mix da in wenigen Worten erzählt haſt,“ ſagte Albrecht, der mit maßloſfem Staunen Bertha anſchaute. „Der nicht2= würdige Pe<hmayer und der verrücte Herr v. Ernau eine und dieſelbe Perſon! Es iſt kaum zu glauben und wunder= bar genug, aber noch wunderbarer, noch unglaublicher iſt es, daß Du daran denkſt, ſeine Frau zu werden. Biſt Du etiva nicht verheirathet? Willſt Du das Unmögliche mög= Tlih machen?“

„Es gibt feine Unmöglichkeit!“ exwiederte Bertha, mit blißenden Augen Albrecht anſchauend. „Einmal bin i<h