Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Roman e Adolph Strec>fuß. 73

Ex berührte nur eben die ihm dargebotene Hand, und die Worte des Willkommens, mit denen er die beiden Herren begrüßte und ſie einlud, in ſein Zimmer zu treten, klangen ſo eiſig falt, daß fie gerade nux der gebotenen Höſlichkeit genügten.

Albrecht ſchien indeſſen den ſroſtigen Empfang nicht zu bemerken, er mühte ſi<h, außerordentli<h liebens8würdig zu ſein. Er ſpra<h viel von den vergangenen ſchönen Tagen, er ſcherzte über das gelungene Abenteuer des Herrn v. Ernau, der mit ſo großem Erfolg ſein Jnkognito in Schloß Oſternau aufrecht erhalten und ſi<h als armer Fnformator die Freundſchaft und Achtung der ganzen Faz milie Oſternau erworben habe. Er ſprach ſo unbefangen und herzlich, als habe nie zwiſchen ihm und dem Kandidaten Pechmayer ein ſeindſeliges Verhältniß geherrſ{<t, als ſeien ſie Beide ſtets die intimſten Freunde geweſen. Von allen damaligen Schloßbewohnern und ihrem Verhältniß zu dem Kandidaten erzählte ex, nux Lieschen erwähnte ex faum vorübergehend, und fo oft ſi<h au< Wangen im Laufe der Unterhaltung bemühte, gerade ihren Namen zu nennen, um Albrecht zu zivingen, daß er von ihr ſpreche und ex= zähle, daß ſie jet in Linau ſich aufhalte, immer zer= ſtörte Albrecht dur< irgend eine geſchi>t aufgeworfene plößliche Frage oder dur< eine abſpringende Bemerkung ſeinen Plan. Ex wurde dabei durch Egon unterſtüßt, der recht abſi<htli<h es vermied, Lieschens Namen nux zu nennen.

Egon berührte das gewaltſame Hervorſuchen dieſer alten Erinnerungen, die Falſchheit, mit welcher Albrecht