Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

108 Unſichtbare Hände.

denn Auguſt und ein Freund des Onkels, der Baron - Menken =— i< weiß niht, ob Sie den unausſtehlichen Menſchen kennen — haben in der erſten Nacht an der Leiche gewacht.“

„Und dieſe Beiden haben auch kein verdächtiges Geräuſch vernommen 2?“

„Nicht die Spur — und das macht die Sache faſt un= _ heimlih. Jh kann mix re<t gut denken, daß Lucia ſich am Morgen in niht geringer Aufregung befunden hat. Da von Geld und Werthſachen abfolut ni<hts fehlte, meinte ſie, es ſei beſſer, um unnöthigen Vermuthungen die Spie abzubrechen, die ganze Angelegenheit zu ver= ſchweigen. Der Rechtsanwaltk räth indeſſen doch, die Kriminalpolizei zu benachrichtigen, und ih ſ<ließe mi<h vollfommen ſeiner Meinung an; man kann nicht wiſſen, ob jene niht Klarheit in die dunkle Affaixe bringt. . Da ſind wir! Bitte, ſteigen Sie aus, Döring, Sie follen einmal ſehen, was Sie hier für einen vorzüglichen Grog bekommen; i< habe mi vor der Feierlichkeit raſch einmal geſtärkt, und ih ſ<hwör's Jhnen zu, es iſ ein exquiſites Gebräu !“

4, Die Vexlaſſene.

Draußen wax ès unfreundli< und häßlich, ein eter Märztag. Die ganze Nacht hindur<h hatte es geregnet, und auh jeßt noh ſ{<hlugen große ſ<hwere Waſſertropfen, mit leichten Hagelförnern gemiſcht, gegen die hohen Fenſter= ſcheiben jener Ctage, die der Oberſt v. Ha>ert bewohnt hatte. Trübſelig ſchaute der Himmel auf die Reſidenz herab, die Wolkenſchleppen hingen über den Dächern und verz