Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
60 Unſichtbare Hände,
„Dann müßte ih mi< zum erſten Male in ZJhnen täuſchen, Waldau “ entgegnete der Andere topfſchüttelnd, „Und das kann i< niht glauben. Während der drei Jahre Jhrer liebenswürdigen Bekanntſchaft habe ih Sie doh fo ziemli<h genau kennen gelernt, genauer wahr= ſcheinlich, als Sie es ſelbſt für mögli halten. Die Falte auf Jhrer Stirne, die Ruheloſigkeit, die Sie bald hierhin, bald dorthin treibt, der eigenthümliche Glanz Jhrer Augen, das Zu>en Zhrer Lippen, Alles dies beweist mir zur Genüge, daß es niht ganz nah dem Reglement um Sie ſteht. Verſtellen Sie ſih niht, Elimax, mir gegen= über hat das keinen Zwe !“
„F< denke auh gar nicht daran, mich Jhnen. gegen= über nux irgendwie zu verſtellen. Es würde ſi<h kaum lohnen. Jmmerhin aber“ — und nun wurde der Ton des Sprechenden erſichtlich ärgerlich — „finde ih es merk= würdig genug, daß Sie mich bereits den ganzen Abend mit Jhren wohlwollenden Dragent peinigen, während Sie doh ſehen müßten, daß ih niht geſonnen bin, eine Sie befriedigende Auskunft zu geben .…. .“
„Schlimm genug für Sie, Elimar, ganz allein für Sie,“ entgegnete Herr v. Menken und ¿og die Augen= brauen in die Höhe. „Sie wiſſen xe<t wohl, daß es keinen Menſchen gibt auf der ganzen Welt, der es ſo gut und ehrli<h mit Jhnen meint, wie ih; ih denke wenigſtens, Sie ſollten es wiſſen, denn ih habe Jhnen oft genug Beweiſe davon gegeben. Freilih, Sie ſind «ſeit Wochen nicht mehr der Alte, Sie ſind ein Fremder getvorden mix gegenüber und ſcheinen vergeſſen zu wollen!