Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.

130- __ Der Condéer.

Hofbauern. Abex i<h erfuhr, daß Du in Kreuzlingen Dich anſäſſig gemacht.“ :

„Das exrfuhrſt Du auf Arisheim? Von wem denn ?“

Horak lief es heiß über den Rücen.

„Der Junge war juſt auf dem Feld,“ antwortete Michel, indem ex über die ſi< verrathende Angſt ſeines früheren Hauptmanns liſtig in den Bart lächelte. „ZFſt's der Sohn oder wex, ih weiß niht. Ex kannte mi<h au ivieder von damals her, ſah mi< verteufelt ſcheel an, ſo artig und beſcheiden i< mi< au< gab. Sagte, daß i< mih ſo im Vorbeigehen einmal aus Theilnahme wieder na<h dem vertvundeten gnädigen Herrn aus Böhmen er= kundigen wollte, wie es ihm ſeit drei Jahren ergangen und too ex ſei. Nun, ih habe mi< in Acht genommen, nichts Verdächtiges hervorzubringen. Sei ohne Sorgen, Bruder, ohne Sorgen.“

„Und dieſer junge Mann,“ forſchte Horak begierig weiter; „was berichtete ex Dix denn? Sag" mir nur Alles, Michel ; denn wer weiß, was Du mir da für eine Suppe eingebro>t haſt. Verwünſcht fei Dein Streich!“

„Der Junge? Frech war er und meinte, wenn ih etwa wieder mich eingeſtellt hätte, um von dem Böhmen Geld zu verlangen, ſo müßte i< ihn in Kreuzlingen ſuchen, drüben am Bodenſee. J<h that über di? Rede ſehr gefränkt, freute mi<h aber im Geheimen über die Mitthei= lung, daß Du in der Schweiz ſeieſt, wohin ih durchaus wollte. So trollte i< mi< und lief na< Konſtanz. Habe ſeit den zwei Tagen, daß ih de8halb wieder querfeldein und abſeiten der Straßen geſtiefelt , nichts War=