Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

12 Der Teufelsmedifus.

Liebe und Glüſeligkeit entgegen, daß er fich willig ne>en ließ, um ſo mehr, als Jſa ihn viele Male verſicherte, bei all’ ſeiner Wunderlichkeit ſei er doh klüger, beſſer und geehrter, als die ſämmilichen anderen Cavaliere!

Der alte Anton hatte das ehrenvolle Amt eines Ab= geſandten des Sohnes für den Vater zu bekleiden, und mit großer Würde und Freudigkeit begab fih der brave Knecht nah der Burg ſeiner Herren , ſi<h des Auftrages bei dem Ritter Keller zu entledigen.

Die Schönheit dex braunlo>igen Jſa hatte dem treuen Alten au eingeleuchtet, ihre Güte bewies ſie ihm dur< eine anſehnliche Geldſpende und manches freundliche Wort, und ihre fonſtigen Tugenden exſchienen ihm fo zahlreich, daß der Ritter Keller, der, noh immer am Sto> humpelnd, ſich des Berichtes niht genug freuen konnte , ſofort dur cinen anderen Boten ſeinem zweiten Sohne nah Heidel= berg Kunde geben und ihn zu einer Reiſe na<h Hohen= baden aufforden ließ, auf daß er den Vogt v. Tietenau beſuche und den neuen Verwandten, zumeiſt der Braut, die Liebe des Schwiegervaters und die herzlich gutwillige Aufnahme, die Jſa als ſeine Söhnerin finden ſolle, verz melde.

Mit dieſex Nachricht und einem ſchönen Stück Geld für den jungen Freierêmann, falls er deſſen bedürfen ſolle, denn in ſolchem Stande ſich freigebig und dem Range der Keller gemäß zu erweiſen, war Burkard der Ehre des Hauſes ſchuldig, zog der Alte wieder ab. Zuvor hatte er noch bei ſeinem Bericht von der Heirathsangelegenheit dem hocherfreuten alten Herrn ausführlich erzählt, in welchem