Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

32 Der Teufelsmeditus,

mi<h nur wenig geſtübt,“ ſagte der Mann freudeſtrahlend und rief dann den anderen Kranken zu, in vier kurzen Wochen ſei ex von einem hilfloſen, an giftiger Wunde dahin ſiehenden Krüppel ein geſunder Mann geworden.

Das Häuflein Kranker drängte ſi<h nun eifriger no< an den „guten Medikus“ heran.

Jn demſelben Augenblicke traten aus dem Männexſaal der Graf v. Oettingen und ſein unzertrennlicher Begleiter, der Jtaliener. .

„Sieh? da, unſer Freund, der Doktor Keller!“ rief Antonio anſcheinend überraſcht.

Dann fragte er im Vorbeigehen die Leute mit hoch= müthiger Miene um die Urſache ihrer Freude, und nun erzählten niht nux der geheilte Bauer, ſondern Alle durch einander faſt gleichzeitig und eifrig von den wunderſamen Kuren des gelehrten Herrn Keller von der Ybuxg.

„Es iſt wahrli<h ein Wunder, und man ſollte in der That meinen, mit natürlichen Dingen könn es niht zu= gehen, Meiſtex Keller,“ wandte ſi< Graf Antonio dieſem zu. „Unſex Signor iſt voll Neugier und Wiſſensdurſt, wollt Jhx ihm nicht geſtaiten, daß er Euch zuſehe und von Euch exfahre, was Jhr könnt, und was doch ſchier wie Hexerei erſcheint !“

„Dex Signor Torbelli mag mix gern ein wenig zuſchauen, no beſſer wäre es, er hülfe mir, denn der Kranfen iſt eine große Zahl heute !“ erwiederte Burkard Keller höflich, ſelber neugierig, wie es um die Kunſt des Ftalieners ſtehen möge.

Dieſex ergriff mit ſi<htlicher Begier die Aufforderung