Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

44 Der Teufel3mediftus,

mich zu einer Ungeblihrlichkeit hinreißen, daß man um jeden Preis Streit mit mix will! Hier ſ{hwöre ih Euch, es ſoll dieſen Beiden nicht gelingen. Jhr wißt, daß Jhr mich gerufen habt, hierher zu Eurem Herrn zu kommen. Unter Euren Augen habe i<h meine Kunſt geübt, unter Euren Augen lebe ih. Vertraut Jhr mix nicht mehr, wohnt in Euxem Gemüth der leiſeſte Zweifel an mix und meinem <riſtlihen Sinn, ſo ſagt es mix und ih gehe. Aber wiſſet, wie i< Eurem Kranken Nuhe und Beſänftigung gegeben habe, wie i<h Euch niemals verſprach, ihn zu heilen, und offen geſtehe, daß mir dazu wenig Hoffnung gekommen, ſo fann ih ihm do< au< ferner Milderung ſeiner Leiden und ein wenig Schlaf bieten! Das will i< au< mit allen Kräften des Leibes und Geiſtes erſtreben ; aber dieſem Torbelli verbiete ih den Eintritt bei Eurem Gemahl, und dem Grafen Antonio de3gleichen. Die arme verängſtete und gequälte Seele unſeres unglü>lichen Herrn ſoll Ruhe haben, auf ſein mühſeliges und beladenes Ge= müth ſoll niht no< neue Laſt gehäuft werden, indem man ihm, der unter den Menſchen ſeiner Zeit als einer dex Beſten geprieſen wird, mit Hölle und Teufel Furcht einflößt. Jh allein bin ſein Arzt, ih allein will es ſein oder ih gehe !“

„Laßt den Teufel2medikus gehen, zum Satanas, ſeinem Herrn und Meiſter gehen!“ keuhte Graf Antonio.

„Wir wollen Hand in Hand handeln, Herx Collega,“ miſchte ſi<h Torbelli mit heuchleriſher Sanfſtmuth in das Geſpräch, „ich biete Euch die meinige! Warum ſollten wix uns befehden, da wir doch das Gleiche wollen, wenn au<

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