Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

56 Der Teufel8medifus.

Augenbli>le nicht; ex fühlte nux, daß er Jſa beleidigt hatte, daß ein Unrecht gegen ſie in ſeinem Herzen war, und daß ex Sorge tragen müſſe, ſie zu verſöhnen, ihr zu verhehlen —

Was? Ex wollte es ſih niht klax machen; ex vexmochte nicht zu denken, ein Zuſtand, wie ex ihn nie gefannt, nie für möglich gehalten, bemächligte ſich ſeiner, und wie ſehr er auh ſi<h mühte, unbefangen zu erſcheinen, er wax eine viel zu gerade, dex Verſtellung unkundige Natur, um ſie zum erſten Mal, da ſie ihm nothwendig erſchien, mit Geſchi> zu üben.

So verſank ex während des übrigen Theils des Tages oft in ein Sinnen, welches ihn völlig taub und blind machte für Alles, was um ihn her geſchah, und immer wieder fühlte er ſeine Augen wie magnetiſ<h gezogen nah der Richtung, in welcher Kordula bei ihrer Schweſter ſaß. Dann begegnete er ihren verſtohlenen Blicken, und dann

wandten Beide ſi<h erſhro>en ab und ſuchten gleichgiltig

zu: thun. Ju ihren Herzen aber pochte es wie ein Ham=mex, und eine Stimme, die Urſula’s Stimme ſchien, rief Burkard Kellex zu: „Das iſt die Liebe! Jebt weißt Du erſt, was Liebe iſt!“

Dazwiſchen ſprach ex dann in reuiger Angſt freundlich zu Iſa, die blaß und verſtört neben hm ſaß. Sein Bruz der Hubert machte finſtere, argwöhniſche Mienen und bewachte jede ſeiner Bewegungen. Zu Jſa aber ſprach der= ſelbe freundlih und brüderlich, und wex nicht wußte, wie die Sachen ſtanden, hätte leicht Hubert für den Verlobten der ſchönen Jſa halten mögen.

bi E CE Ea