Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. AT
umgebende Ciſengitter mit feinem Schlüſſel auf, ſank, ſeine Arme in leidenſchaftlicher Sehnſucht nach dex Heiligen Hilfe um ihre Füße ſ{hlingend, nieder und betete in heißer Jn= brunſt, Ach, ohne die machtvolle Hilfe dex Heiligen war ex nichts als ein elender, heu<leriſcher Sünder. Zerknirſcht und mit dem glühenden Schmerz um ſeine verlorene Herzensruhe flehte ex die Erbarmungsvolle an, ihn zu exz retten, indem fie dieſe unſelige Leidenſchaft von ihm nahm.
Ex hatte niht bemerkt, daß bei ſeinex Ankunft eine Männergeſtalt hinter die Kapelle flüchtete. Noch weniger ahnte er, daß ſeine Seelennoth, ſein heißes Beten einen Zeugen hatte.
Es war ſpät, als er endli<h auf dex Buxg anlangte. Dex alte Anton lag ſ{lafend, den Kopf und die Arme auf die Tiſchplatte geſtüßt, im Vorzimmer; ex ſchi>te ihn zu Bett, und ſchlaftrunken taumelte der Alte hinaus, etwas murmelnd, wa3 wie „Gößendiener“ und „heidniſches Un= weſen“ flang; au< den Namen des Signor Torbelli glaubte Burkard Keller zu hören.
Doch ſchon war dex alte Mann fort, muthlos und todtmüde ſank er ſelbſt auf ſein Lager.
Früh am anderen Morgen ſtand aber Anton ſchon vor demſelben, ihn zu we>en.
„Herr, Fhr müßt aufſtehen, es braut wieder einmal ein Unwetter gegen Euch in der Burg “ ſagte ex in einer an ihm ganz ungewohnten Aufregung.
Dem Exſtagunten erzählte ex dann, der Graf y. Oetz tingen ſei geſtern von Heidelberg zurückgekehrt und habe