Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

Mamnnigfaltiges.

Eine Poſtfahrt im wilden Weſten. — Bis vor Kurzem gab es in den weſtlichen und nordweſtlichen Staaten und JIerritorien Nordamerika’s noh ſo gut wie keine Eiſenbahnen; die Beförderung von Menſchen geſchah meiſt durch beſondere Poſtlinien, während für den Transport von Waaren große Wagenzüge, oder in zu coupixtem Terrain Maulthier-Kolonnen gebildet wurden. Das Reiſen in der Poſtkutſche bot zu jener Zeit in vielen Gegenden auh jeßt no< — ungemein viel Jutereſſantes, nux durfte man nicht nervôs ſein. Einſtmals beabſichtigte i< von Boiſé-City aus, in Jdaho gelegen, eine Tour nah Winnemucca in Nevada zu machen, eine Entfernung von einigen hundert Meilen. Da mit der Poſt viel Geld und andere Werthobjekte verſandt wurden, erhielt der Wagen, mit dem ih damals reiste, einen beſonderen, bis an die Zähne bewaffneten Begleiter als Schuß mil. Die Reijegeſellz ſchaft in der ſe<sſpännigen Kutſche beſtand aus einer Farmersfrau, einem alten Goldgräber, zwei Büffeljägern und meiner Wenigkeit, während auf dem Bo der Kutſcher und unſer Schubßmann ſaßen. An einem ſchönen Morgen ging die Fahrt los, und zwar gleich in ſo ſcharfer Gangart, daß man ſich bei dem Rütteln und Schütteln des Wagens anklammern mußte, um nicht wie ein Bündel Heu hin und her geworfen zu werden. Alle 15 bis 90 Meilen war eine Station, wo die Pferde gewechſelt wurden und wo man ſi zugleich für theures Geld etwas reſtauriren