Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

LOGE - Unter einem Dache.

iwie phantaſtiſch es dort rü>wärts dur< die Lichtung auf= blibt auf blau-ſ{<warzem Hintergrunde!“

„Deine Augen leuchten vor Entzü>ken, Bertha, als wäreſt Du ſelbſt die Sturmhexe, die das Gewitter be= ſchwört,“ gab Emilie mit einem Lächeln zurü>, das ihren Zügen einen unwiderſtehlichen Zauber verlieh. „J< aber bin nux ein ſ{<waches Menſchenkind und darum verzagt und eingeſchüchtert von der elementaren Gewalt, die in den nächſten Augenbli>en uns in voller Wildheit über die Köpfe wegbrauſen wird.“

Sie hatten nun die Höhe erreicht; ſ{<hwer und maſſig lag die Wetterwand auf dem Thal, das ſi<h vor ihnen öffnete, als müſſe ſie im nächſten Augenbli>e auf die ein=ſamen Gehöfte, auf die Wieſen und Felder niederdrü>en und alles. Lebende zermalmen. Bliße ſprühten auf; von Donnergeroll erzitterte der Boden. Eben hatte der Wagen in einen ſ{maleren, diht am Bergbach hinführenden Weg eingelenkt, als Peitſchenknallen dur<h den Sturm flang und in vaſendem Lauf ein Einſpänner ihnen entgegenfuhr. Die Damen hatten den Wagen ſchließen laſſen, um ſi< vor dem hochaufgewirbelten Staub zu ſ{hübßen, aber ſie hörten den lauten Fluch des Kutſchers, der vom Bo> geſprungen war, um den Handgaul zu führen, denn ein heftiger Bliß= ſtrahl hatte die ſonſt ſo phlegmatiſchen Pferde erregt und ſcheu gemacht.

„Der Satan!“ ſchrie der Kutſcher, „muß uns der grad? da entgegenfahren! Kehr? um, Schwager, kehr? um!“ rief er dem näher herangekommenen Kameraden zu, während dex Landauer bei dem heftigen Anziehen der geängſtigten