Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

50 Der lebte Folfunger.

ſonſt hätte ex Euh Gewißheit und Beweiſe für Eure Geburt mit auf den Weg gegeben. Der Erbe Hafon's foll die Krone von der Dänin fordern, die ihm gebührt, und an dem, was er fordert, foll die Mutter ihn erz fennen.“

Und wenn i< nicht ihx Sohn bin, ſo entlarvt ſie einen Betrüger!“ entgegnete Hako. „Drängt mich niht achtete ih Eurer Worte, ſo ginge ih noh heute zur Kÿ= nigin, die Zweifel zu löſen, mit denen Jhx mix die Ruhe raubt — aber dann müßtet Jhr vertreten, was Jhr mir in's Ohr flüſtert, ſeit wir Lübe> betreten haben!“

“Zum Wahnſinn werde ih Euch nicht rathen,“ mur= melte Gebhard in Unmuth und Bitterkeit über das Fehl= ſ<lagen ſeiner Ueberredungskunſt.

Dieſe Unterredung ließ einen herben Stachel in Hako's Bruſt zurü>, ex traute Gebhard fortan niht mehr, und als dieſer über die geſcheiterten Pläne gar zu ſcherzen bez gaun und äußerte, er könne jet ſeinem Vater, wenn ex ihm die Braut nenne, Freia Torſten niht mehr als die Schweſter des Königs der Norweger und Schweden be= zeichnen, da war es Hako, als iväre es vielleicht auh für Freia beſſer, wenn er Gebhard damals niht aus dem Waſſer gezogen hätte. :

Hako hätte ſi<h am liebſten no< an demſelben Tage eingeſchifft, um Lübe> zu verlaſſen, aber wenn er darauf verzichten wollte, dur< Gebhard's Verwendung einen Poſten als exſter Sleuermann oder als Schiffsführer zu erhalten, ſo fehlte ihm dex einzige Vorwand, der ihm das geſtattet hätte, da der Ritter v. Moltke, der ihm ebenfalls ſeine