Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. wv. Dedenroth. OL

Protektion angeboten, infolge von Befehlen, die ex erhalten, ſeine Abreiſe aufgeſchoben hatte.

Die Kunde, daß die Königin Margaretha ſich dem Schiedsrichterſpru<h der Hanſa unterworfen habe, wurde in der Stadt auf das Lebhafteſte beſprochen. Zum erſten Male wurde die Macht der Hanſa von einem gekrönten Haupte in ſo glänzender Weiſe anerkannt, und Hako hörte jebt Urtheile über Margaretha, welche ganz anders lauteten, als man ſi ſonſt über ihren Charakter geäußert hatte. Viele, die der Königin bis dahin nicht getraut und niht gewagt hatten, ein günſtiges Urtheil über die Tochter des Tod=z

“Feindes der Hanſa zu äußern, erzählten jet, daß nur die. Bosheit Margaretha verleumde, ſie habe Alles verſucht, Olaf geiſtig und körperlich ausbilden zu laſſen, aber ihr Bemühen ſei fruchtlos geweſen, und es ſei ihre ſchwerſte Sorge und ihr bitterſter Kummer, keinen Erben zu haben, dem ſie die Vollendung ihrer Pläne anvertrauen fönne.

Manche ſprachen ſogax mit Begeiſterung von ihr, daß ſie eine große Königin fei, deren hohe Pläne die Hanſa unterſtübhen müſſe, denn ſie erſtrebe die freie Entwickelung des Handels, den Frieden der Völker, und wolle die nor= diſchen Reiche nux vereinen, um, ſtark gegen äußere Feinde, die Kultux im Innern und nah Außen zu verbreiten.

Die Bruſt Hakd’s hob ſich bei ſolchen Worten, gegen welche Gebhard nux mit ſpöttiſchem Zweifel und Berufung auf den -alten Haß gegen Dänemark zu kämpfen vermochte, es war ihm, als habe man den Haß gegen Margaretha in ſeine Bruſt gepflanzt, um ihn fernzuhalten von Dex-