Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

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Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenrvoth. (5)

Felſen ſhüßen ihn vor den Bli>en der Späher, und die Ruderer machen eine kleine Pauſe, um ſi< von der angeſtrengten Arbeit zu erholen.

„Je ſehe zwei ſpie Felſen und dazwiſchen ein Dach,“ ſagt Gebhard, „aber fein Licht, noh weniger das verheißene Zeichen, drei Kerzen im Dreie>.“

„Um ſo beſſer, dann können wir umkehren.“ :

„Jh habe Dich nicht gebeten, mitzukommen. Wenn ein Abenteuer keinen Reiz für Dich hat, wozu drängſt Du mix Deine Begleitung dann auf!“

„Weil ih einem Freunde zux Seite ſtehe au< bei Dingen, von denen ih ihn lieber fern hielte. J< ver= ſtehe dieſe Heimlichkeiten niht. Als man uns vorgeſtern Abend im Palaſte Olfſtrôm ſagte, die Herrin ſei nicht zu Hauſe, werde uns aber in Kalmar Botſchaft ſenden, war mix ſchon Manches verdächtig, ih glaubte, die Gräfin wollte Dich nicht empfangen. Da kommt heute der Bote, der uns heißt, mit Kurs nah Kopenhagen abzuſegeln, bei Abend zurückzukommen und- uns an's Land zu ſ{leichen, als wären wir Männer, welche bei Lage zu empfangen die Gräfin fi ſ<hämt, oder als wolle ſie uns zu Ver= botenem auffordern. Was hat ſie zu beſorgen, wenn die Wache vom Schloſſe des Königs uns bemerkt ?“

„Das werden wir Alles erfahren,“ lächelte Gebhard, „ſollte ſie etwa Geheimniſſe ihrem Boten anvertrauen? Hat ſie mic erſehen, ihr heimlich einen Dienſt zu leiſten, ſo macht mic das ſtolz, niht argwöhniſch.“

„Traue dem Weibe niht, Gebhard. Wenn ſie Deine Verehrung ihrer Perſon beachtete, wenn ſie Deine Neigung