Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

T4 Der lebte Folfunger.

ermuntern wollte, hätte ſie Dich vor ſehs Monaten anders empfangen. Es iſt ihr willkommen, daß Du ihr und Magnus Deine Dienſte angeboten haſt, aber mißtraue dem Lächeln eines Weibes, das der Dänenkönigin Jahre hin= durch Ergebenheit geheuchelt hat. J< will Dich nicht ivieder an das Wort mahnen, das Du Freia gegeben haſt, aber wenn Du ſie einer Anderen opfern willſt, die Du mehr liebſt, ſo laſſe das Wwentgſteis kein Weib ſein, welches nux mit Dix ſpielt.“

„Spare Dix Deine Sorgen ,“ rief Gebhard im Tone gereizter Empfindlichkeit, „wer ſagt Dir, daß i<h Freia mein Wort breche, daß mich daſſelbe jemals gereut? Aber ſoll ih deshalb- ſtumpf ſein gegen den Zauber eines ſ{<önen Weibes, das mich reizt, ihre Huld zu erobern? Jh ſuche Abenteuer, nichts weiter, und wenn Du ſagſt, daß die ſchöne ſtolze Gräfin mit mir nux ſpiele, ſo neideſt Du mir wahrſcheinlich ihre Huld. Da flammen die Kerzen auf ſie erwartet uns. Hüte den Kahn, wenn Du Gefahren für Deine Haut oder Deine Chrbarkeit witterſt.“

„Jh neide Dir die Huld der Gräfin fo wenig, daß ich gern zurü>bleibe,“ antwortete Hako, „ſollte Dix aber Gefahr drohen, ſo wirſt Du mich niht vergebens rufen.“

Gebhard zu>te die Achſeln und ſprang aus dem Kahne an’s Ufer, um den ſteilen Pfad zu dem Hauſe, in welchem man das Zeichen mit den Kerzen gegeben hatte, allein zu exflimmen. Ex wax es gewöhnt, die kleinen Reibungen, die ex öfter mit Hako hatte, in dieſer Weiſe enden zu ſehen, daß Hako that, was ex im Stillen gewünſcht hatte. Dex Nachgiebigkeit Hako’s dankte ex es, wenn der Freund=