Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

E Der lebte Folkunger.

und züte es gegen Hako, ihm den Eintritt in das Boot verwehrend. : :

„Halt!“ ſagte ex mit düſterer, von [eidenſchaftlicher Erregung bebender Slimme, „entſcheide Dich, ob Du mein

_Freund oder mein Feind ſein willſt, wirf den Brief in's Meer, oder ſehe zu, wo Du bleibſt, auf meinem Schiffe iſt kein Raum für einen Dänenknecht.“

„Du biſt wahnwißig, Gebhard. Du ſelber ſpornteſt mich an, meine Abkunft zu erforſchen —®

„Als Feind der Betrügerin, ja — mit dem Schwerte in der Fauſt, aber niht als Bettler bei der Dänin.“

„Gebhard, ic rieth Dix ab, die Gräfin aufzuſuchen, Du hörteſt nicht; willſt Du jeßt ein Weib verrathen, das Du geliebt haſt ?“

„Willſt Du - etwa um thre Gunſt buhlen?“ Höhnte Gebhard, dur dieſe Mahnung noh mehr gereizt. „Laufe ihr nah!“ rief ex ſpöttiſ< und ſtieß den Kahn ab, da in demſelben Momente Bewaffnete ſich näherten und ein don nerndes „Halt!“ riefen.

Mochte Gebhard im nächſten Moment Reue fühlen, daß er den Freund ſhnöde im Stich gelaſſen, oder niht es wäre zu ſpät geweſen, ihn noh zu retten, denn [hon füllte ſich das Geſtade mit Gewappneten, welche Speere und Stxeitkolben dem flüchtigen Boote nachſchi>ten, während Andere Hako umringten. Es wäre einerſeits ein hoffnungsloſes Beginnen geweſen, wenn Hako verſucht hätte, ſi der Verhaftung zu widerſeßen, andererſeits that er auch klüger daran, darauf zu trohen, daß man ihm fein Verbrechen vorwerfen konnte, und das um ſo weniger, als