Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
214 “ Mannigfaltiges.
abzulegen habe. Pünktlich erſchien Max Joſeph zux feſtgeſeßten Stunde mit einigen ſeiner intimen Cavaliere im Parke. Dex Rennkünſtlex ſtand ſchon bereit. „Du haſt viel vexſprochen, mein Junge,“ redete ihn der König freundlih-an, „wenn Du die Aufgabe löſen wirſt, die ih Dix „gebe, ſollſt Du die Stelle haben. Merk Dix aber, ih verſtehe feinen Spaß, wenn man mix ſo imponiren will, wie Du und ſ<ließli<h nichts kann!“
Dex König wies auf einen am äußerſten Ende der großen Allee ſtehenden Lindenbaunt und ſagte: „Dort läufſt Du hin und biſt in vier Minuten wieder zurü>. Den aber mußt Du mix einz holen und wieder bringen.“ Ju dieſem Augenbli>ke ſ{hwirrte von den Lippen des Königs ein gellender Pfiff.
Ohne ſih zu beſinnen, ſchoß der Buxſche dem geſte>ten Ziele zu, Schon nah drei Minuten ſtand er in ſtrammer Haltung wieder vor dem Könige, ſtieß ebenfalls einen kräftigen Pfiff aus und ſagte treuherzig: „Da iſt er!“ Laut lachend begrüßte der König dieſes Bravouxrſtücklein des pfiffigen Geſellen und dex Burſche hatte die begehrte Stelle. P—[.
Afrikaforſcher früherer Zeiten. — Von den exſten ſchwachen- Verſuchen der engliſchen und portugieſtſchen Handelsgeſellſchaften an bis zu den neuerdings ausgerüſteten zahlreichen Expeditionen zur Erforſchung Junexr-Aſrika's haber nux ſehr wenige Reiſende den Erfolg îhrex Bemühungen exlebt. Dieſer trüben Ausſiht ungeachtet hat es dennoch nie an unternehmenden Männerir gefehlt, die ſih zu dem Wagniß entſchloſſen. Weſentliche Verdienſte um die Beförderung der Kenntniß von Afrifa hat ſih die am 9, Juni 1788 von 95 Engländern in London geſtiftete afrikaniſche Geſellſchaft erworben, an deren Spißve dex berühmte Banks ſtand. Der Engländer Ledyard war der Erſte, der auf Koſten der Geſellſchaft auf Entde>ungen ausgeſandt wurde. Cr kam im Auguſt 1788 nah Kairo und ſtarb bald