Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 59

„ZO habe meine Schuld gebeichtet “ rief ſie, „weil ich büßen wolte, was ih verbrochen, weil ich die Schande löſchen wollte, mit dex ih mi< ſelber beladen, aber dieſer Schimpf macht mi< frei. J< wax eine Thörin, mein Haß fah ſchärfer, als meine Sham — Jhr habt kein Herz. Um Euretwillen kam ih her — bei allen Heiligen, liebte ih Hafo Torſten und könnte ein Wink Eurex Hand ihn vom Tode retten, i< wäre für die Bitte zu ſtolz. Er iſt mix ein Fremder, ih hatte ihn getäuſ<ht und Euh — für mich exbitte ih nichts, den Hohn gebe ih zurü>t —“

„Flammt es ſhon wieder auf in Gift und Haß?“ unterbra<h Margaretha die Gräfin und ihre Stimme klang plöblih weich, ſie mochte es aus den Augen Edda's geleſen haben, wie ſie fi< in ihr getäuſcht, „ſoll ih um Ver-= zeihung bitten, weil ein Zweifel ſi<h mix auf die Lippen gedrängt? J<h kenne Dich jeht ganz, Edda, und wie damals, als i< Dich nicht kannte, biete i< Dir die Hand. Du biſt unglü>li<, das fühle ih, verſtändigen wix uns, und wenn Du entde>t haben wirſt, daß mir das Herz nicht fehlt, wirſt Du aufhören, mich zu haſſen, Du wirſt eher Mitleid fühlen, wie ih es mit Dir gehegt, ohne es zu ſagen. Du leideſt ſ{hwerex, weil heißes Blut in Deinen Adern rollt, aber Du kennſt die Tiefe des Clendes nicht, welche die Leidenſchaft des Augenbli>es niht mehx zu erregen vermag, und weil das Herz ſein Weh nicht ver= räth, denfſt Du, es ſei kein Herz in der Bruſt. Jch wollte, Du hätteſt die Vermuthung nicht beſtreiten können, die ſi mix in bitterer Wallung aufdrängte, ih wollte, Du