Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H, v. Dedenroth. TT

Jarl geweſen ſeid, ſondern tveil es vergeſſen will, daß Ihr mit ihm den Thron getheilt. Laſſet Hakon Jarl begraben ſein und mit ihm Alles, was on ihn erinnert; auf ihm laſtete der Fluch ſeines Geſchlechtes und der Fluh böſer Thaten; er verrieth ſeinen Vater, er verrieth ſein Volk, und wie er Andere betrogen, betrog er auh Euch. Segnet das Schiäſal, wenn Euh der Sohn niht mehr lebt, fragt niht, wo ſein Leib ruht, lebte ex, ſo wiirde ex an Euch zum Rebellen, wie Hakon an ſeinem Vater, ein Mörder, wie Magnus, der Fluch des Himmels ruht auf dem Stamm der Folkunger, und wer ſie vernichtet, der hat Gutes gethan, der hat die Welt von reißenden Thieren befreit. Jhr ſagt, ein Frevler rühme ſih, daß er Euch den Sohn geraubt. Aber was that Hakon Jarl dem Manne, der ſolche Rache an ihm geübt? J< warne Euch, forſcht nicht danach, dürſtet Jhr dana, altem Haß mit Rache zu begegnen, ſo könnte Euch ein Trank gereicht werden voller Gift, das Euch bitterer am Herzen frißt, als die Trauer um den todten Sohn. Forſchet niht! wex in die Nacht des Verbrechens greift, findet Entſeßlicheres, als er ahnt. Um Euretwillen warne ih Euch.“

Die Königin fühlte ein unheimliches Grauen ihre Bruſt durchbeben, aber ſie wies den Warner zurü>. Was ſollte ſie auch treffen können, das bitterer als der Zweifel, der ihr Herz ſeit zwanzig Jahren gemartert. Welcher Schrecten fonnte ſie da noh abhalten, den Frevler, dem ſie das Elend ihres Herzens dankte, vor Gericht zu ſtellen, was fonnte ſie erfahren, das ſie niht {hon ahnte!

Die Stunde nahte, wo ſie endlich volle Gewißheit ex=