Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Steppenwindhund. Jtalieniſher Hund. 12A

welhen er den größten Teil ſeines Lebens verbringt und der Übung im Klettern wegen die größten Vorteile vor dem perſiſhen Pferde hat. Nur ſolche gewandte Geſchöpſe, wie die eingeborenen Windhunde es ſind, können ihm in jene Gebiete folgen; aber auch ſie müſſen nict ſelten ihre Beute aufgeben, obglei<h man mehrere Hundemeuten in der Verfolgung des ebenſo flüchtigen als mutigen Eſels abwechſeln läßt.

Das zierlichſte Mitglied der ganzen Windhundgeſellſhaft iſt der ſogenannte italieni\<he Hund (Canis familiaris grajus [leporarius] italicus), anderen Windhunden

gtalieniſher Hund (Canis familiaris grajus italicus). '» natürl. Größe.

gegenüber ein wahrer Zwerg, aber ein höchſt wohlgebildeter Zwerg, bei welhem jeder Körperteil im genaueſten Verhältnis ſteht. Sein ganzes Gewicht überſteigt ſelten 3—8,5 kg, und die allerausgezeihnetſten wiegen ſogar bloß 2 kg, troß ihrer Höhe von 40 em. Fn Geſtalt und Färbung ſtimmt er vollſtändig mit dem eigentlichen Windhunde überein.

Man hat verſucht, das niedliche Geſchöpf zur Kaninchenjagd abzurichten, allein es eignet ſi hierzu weit weniger als zu der Rolle eines Schoßhündchens oder Lieblings von Damen; denn der italieniſhe Windhund läßt ſich leihter und gründlicher verziehen als jeder andere Hund. Ein liebebedürftiges und erziehungsluſtiges Frauenherz findet in ihm einen unübertrefflihen Gegenſtand, ein Weſen, welches in kurzer Zeit an Eigenwillen, Empfindlichkeit und Empfindſamkeit ſelbſt das verweichlihtſte Menſchenkind übertrifft. Abgeſehen von dieſen Eigenſchaften iſt der ſchmucke, zart gebaute Hund ein wirklich reizendes Geſchöpf, jeder Körperteil an ihm zierlih und fein gebildet, jede ſeiner Bewegungen leicht, gefällig und anmutig. Über einen au< mir liebgewordenen Hund dieſer Art ſ{hrieb mir ſeine junge Gebieterin, Fräulein von Drygalski, das nachſtehende. „So ſehr auh „Agile“