Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Vorſtehhund: Deutſche Raſſen 143

und ziemli< langem Schwanze. Die Behaarung iſt bald kurz und fein, bald lang und grob, der Shwanz entweder kurz oder langfahnig, die Färbung ungemein verſchieden, eintönig oder fle>ig. Über jedem Auge befindet ſi meiſt ein kleiner, rundliger, lihterer Fle>en.

Alle Jagdhunde ſind geborene Jäger, und wenn dies niht der Fall, taugen ſie eben ni<hts. Mehr als bei jedem anderen Hunde kommt es bei ihnen auf die Raſſe an, und regelmäßig findet man hier, daß gute Mütter oder erprobte, geſhi>te Eltern auch vortreffliche Junge erzeugen. Alle ſind kräftig, ſ{<hnell und durch ihre ausgezeihneten Sinne, namentli dur den überaus feinen Geruch, vor den übrigen Hunden zur Jagd befähigt. Sie

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Vorſtehhund (Canis familiaris sazax avicnlarius). Langhaarige Naſſe. */s natürl. Größe.

beſizen ein ſo ſtarkes Spürvermögen, daß ſie die Fährte eines Wildes noh nah Stunden, ja ſogar nah Tagen dur den Geru<h wahrnehmen können. Deshalb bedient man ſich ihrer zum Aufſpüren und Aufſuchen des Wildes und richtet ſie zu dieſem Zwe>e beſonders ab. Auf die feineren Unterſchiede, Züchtung und beſondere Verwendung der Hunde, iſt hier nicht näher einzugehen; alles Wiſſenswerte darüber findet ſi in beſonderen trefflichen Werken.

Unter den verſchiedenen Raſſen wollen wir die bekannteſten, die Vorſtehhunde (Canis familiaris sagax avicularius), zuerſt betrahten. Sie ſind mittelgroß und ziemlich ſtark gebaut; ihre Schnauze iſ lang und di>, die Naſe zuweilen geſpalten, das Ohr breit, lang und hängend, ein „Behang“; ſie ſind kurz-, lang- oder ſtichelhaarig, und die Färbung iſt bei uns zu Lande gewöhnlich weiß mit braunen, ſeltener mit ſhwarzen Fle>en; doch gibt es auh ganz weiße, braune, ſ<hwarze oder gelbe. Die Rute pflegte man vordem häufig in der Jugend zu ſtußen, jeht läßt man ſie auh gern ihre volle Länge erreichen.