Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Fuchshund: Züchtung. Weſen. Jagdweiſe. 149

am beliebteſten zu ſein. Der Urſprung des Fuchshundes iſt ungewiß. Man nünmt an, daß er von dem alten engliſhen Jagdhunde abſtammt und durch verſchiedene Kreuzungen, an denen eine große Menge anderer Hunde teilnahmen, zu der Vollkommenheit gebracht worden iſt, welche er zeigt. Er beſißt die Schnelligkeit des Windhundes, den Mut des Bulldoggen, die Feinheit des Geruchs vom BVluthunde, die Klugheit des Pudels, kurz, vereint gleihſam alle guten Gaben der Hunde in ſih. Seine Schnelligkeit und Ausdauer iſt außerordentlich. Eine gute Meute folgt dem Fuchſe halbe Tage lang und darüber mit gleichem Eifer; die

Futhshund (Canis familiaris sagax vulpicapus). / natürl Größe.

Hunde des Herzogs von Rihmond 3. B. fanden, wie Bell erwähnt, den Fuchs morgens 72/4 Uhr und erlangten ihn erſt nach zehnſtündigem, hartem Rennen kurz vor 6 Uhr abends. Mehrere von den Jägern wechſelten dreimal ihre Pferde, verſchiedene von dieſen rannten ſih zu Tode: von den Hunden aber waren beim Ende der Jagd 23 zur Stelle.

Bevor eine Jagd unternommen wird, haben kundige, mit allen örtlichen Verhältniſſen wohlvertraute Leute in dem zu bejagenden Gebiete des Nachts alle Nöhren der verſchiedenen Fuchsbaue verſtopft und Reineke gezwungen, ſi< im Freien zu bergen. An verſprechenden Stellen ſu<ht man ihn auf. Die Hunde werden gelöſt und durchſtöbern eifrig, ſih verteilend und zerſtreuend, Wälder und Dieichte. Ein guter Hund darf nux dann „ſprechen, wenn er etwas zu reden hat“; die Suche geſchieht alſo lautlos. Endlich läutet ein Hund auf, die übrigen ſtimmen ein: der Fuchs iſt gefunden! „Tally ho!“ ruft der „Cinpeitſcher“; der „Huntsman““ ſtößt ins Horn; die Reiter ſammeln ſih, und die wilde Jagd beginnt —