Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Trommler. Umber. (69)

und iſt deshalb zum Vertreter der Wärzer (Umbrina) erhoben worden. Seine Grundfärbung iſt ein angenehmes Hellgelb; die Zeihnung beſteht aus ſchiefen, von unten und vorn nach oben und hinten verlaufenden Längslinien, die eine ſilberweiße, in der Rü>kengegend aber eine blaue Färbung haben; der Bauch iſ weiß, die erſte Rückenfloſſe braun, die zweite Rückenfloſſe auf gleihfarbigem Grunde einmal weiß gebändert und weiß geſäumt;

1 Meerrabe (Sciaena nigra), 2 Umber (Umbrina cirrhosa). % natürl. Größe.

die Bruſt-, Bauch- und die Schwanzfloſſe ſehen ſhwarz aus; die Afterfloſſe iſt rot. Fn der erſten Rückenfloſſe zählt man 10, in der zweiten 22, in der Bruſtfloſſe 17, in der Bauchfloſſe 1 und 6, in der Afterfloſſe 2 und 7, in der Schwanzfloſſe 17 Strahlen. An Länge erreicht der Umber 66 cm und darüber, an Gewicht 10—15 kg und darüber.

Jn allen Gegenden des Mittelländiſhen Meeres ſhäßt man dieſen vortrefflichen Fiſch ſehr ho, weniger ſeiner prächtigen Färbung als ſeines ausgezeihneten weißen und höchſt ſ{<ma>haften Fleiſches halber. Er hält ſi< in mäßiger Tiefe auf, bevorzugt ſ{<hlammigen Grund, ſ<hwimmt höchſt zierlih, nährt ſich von kleinen Fiſchen und Weichtieren, Würmern und, wie behauptet wird, von Seegras; er laicht im Juni und Juli. Man fängt ihn während des ganzen Fahres, namentlich in der Nähe von Flußmündungen, am häufigſten, wenn Gewitter das Waſſer der Flüſſe getrübt hat. Gesner behauptet, daß er ſehr furhtſam ſei: „in der Forcht ſo thöriht, daß wann ſie den Kopff in ein Spalt oder Schrunden zwiſchen die Steine, oder unter das Kraut verbergen, jo vermeinen ſie, ſie haben ſih ganß verſchlieffen: werden auß der Urſach von den Fiſchern leichtlih mit den Händen gefangen“. Unſer Forſcher bezieht die unten folgende Geſchichte voin edlen Tamiſio auf den Umber.

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