Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Goldgrundel: Verbreitung. Lebensweiſe. AS

an den britiſhen Küſten übrigens niht zu den gemeinen Fiſchen. Couch und andere Forſcher beobachteten, daß ſie tiefes Waſſer bewohnt und ſi<h gewöhnlih diht über oder auf dem Grunde aufhält, hier allerlei Kleingetier na<ſtellend. Selten verläßt ſie den einmal gewählten Stand: wenn ſie dies aber thut, geſchieht es mit blißartiger Schnelligkeit; doh geht ſie ungern weit, kehrt auh womöglih zum erſten Stande wieder zurück. Sie liegt eigentlih wie eine Kaße auf der Lauer, ſieht mit ſcharfem Auge um ſi<h und ſchießt plößglih auf die erſpähte Beute vor, nah Katenart vom Angriffe abſtehend, wenn ſie fehlte. Muſcheln und andere Weichtiere, au<h Würmer bilden ihre bevorzugte, wo nicht aus\<ließlihe Nahrung; ſie hingegen fällt wiederum größeren Fiſchen oft zur Beute. Über die Fortpflanzung finde ih keine Angabe.

Goldgrundel (Callionymus lyra). % natürl. Größe.

Der Fang iſ eigentlih Sache des Zufalles, weil die Goldgrundel nur gelegentlich na< dem Köder beißt, in der Negel alſo in Schleppnezen gefangen wird. FJhr Fleiſch iſt weiß und ſehr wohlſ<hme>end, der Fiſch jedoh troßdem bedeutungslos, wenigſtens in den nordiſchen Meeren.

Jn der Unterordnung der Shleimfiſchförmigen (Blenniiformes) ſtellt Günther die Bandfiſche (Cepolidae) obenan. Man kennt kaum 10 Arten der gleichnamigen einzigen Gattung (Cepola). Der Leib iſt, wie der Name beſagt, bandartig geſtaltet, ſehr lang und ſeitlih ungemein zuſammengedrü>t, der Kopf verhältnismäßig klein, aber ſehr großäugig, die Schnauze vorn abgeſtumpft, das ſchief geſtellte Maul weit und innen mit ziemlich langen, dünnen und ſpißigen Zähnen bewehrt, die in jedem Kiefer eine etwas ſperrige Reihe bilden, die Kiemenöffnung weit, die Bekleidung aus kleinen, ganzrandigen Schuppen zuſammengeſeßt. Die auffallend lange, dur< viele weihe Strahlen geſtüßte Rückenfloſſe verläuft vom Rücken, die niht viel kürzere Afterfloſſe vom Bauche bis zur langen Schwanzfloſſe; die Bauchfloſſen ſind bruſtſtändig.

Brehm, Tierleben. 3. Auflage. VII. 10