Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Bandfiſh. Dornrüßler. Sech3reiher. 147

wie an den aſiatiſhen Küſten vorkommen. Sie gehören mehreren Gattungen an und beſißen einen länglichen, zuſammengedrü>ten, beſhuppten Körper mit ſeitlich ſtehenden Augen und langer After- und NRütenfloſſe. Ausgezeihnet dur<h mehrere Seitenlinien ſind die Arten der Vielreiher (Chirus). Der abgebildete Sehsreiher (Chirus hexagrammus) bewohnt die Küſten Fapans.

Die Familie der S<hleimfiſche (Blenniidae) führt ihren Namen inſofern mit vollſtem Rechte, als die meiſten ihrer Mitglieder eine na>te oder mit ſehr kleinen, runden Schuppen beſetzte, ſchleimige Haut haben. Der Leib iſt geſtre>t, ſeitlih zuſammengedrückt, der Kopf groß und etwas plump. Die Bauchfloſſen ſtehen an der Kehle und werden nur

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SechSsreiher (Chirus hexagrammus).

aus 2 oder 3 biegſamen Strahlen zuſammengeſeßt; die Rükenfloſſen ſind, obſchon ein vorderer und hinterer Teil no< erkennbar, zu einer verſhmolzen, ihre Strahlen ebenfalls weih und biegſam, Bruſt-, After: und Schwanzfloſſe gewöhnlich groß und kräftig. Das Gebiß beſteht aus langen, dicht nebeneinander ſtehenden Zähnen, die eine einzige, ſehr regelmäßige Reihe in jeder Kinnlade bilden. Vor den Augen, zuweilen auh an den Naſenlöchern oder an den Vad>en erheben ſi<h verſchieden geſtaltete Fühlfäden. Es ſind ſe<s Kiemenſtrahlen vorhanden. Blinddärme und Schwimmblaſe fehlen. Beide Geſchlechter unterſcheiden ſi< gewöhnli< ziemlih auffällig, die Männchen von den Weibchen namentlich dadur, daß ſie am Au3gange der Samengänge mehr oder weniger hohe Kämme oder einen Haufen von Warzen haben.

Auch die Schleimfiſche gehören faſt aus\<ließli<h dem Meere an; wenige Arten nur finden ſich gleichzeitig in ihm und in ſüßen Gewäſſern. Etwa 30 Gattungen und mehr als 200 Arten bevölkern die Meeresküſten aller Erdgürtel, und einzelne von ihnen erlangen für den Fiſchfang eine gewiſſe Bedeutung. Sie ſind tüchtige Raubfiſche, mehrere Arten auch ſehr biſſige und deshalb von den Fiſchern gefürchtete Tiere. Fhre Nahrung beſteht aus anderen Fiſchen und allerlei wirbelloſen Seetieren, namentli<h Würmern und Muſcheln.

Nicht alle, aber do< mehrere Schleimfiſche bringen lebendige Junge zur Welt: andere widmen den Eiern, indem ſie ein Neſt bereiten, beſondere Pflege. Bei jenen muß alſo

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