Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4, page 383
Bachforelle: Fortpflanzung. Entwi>kelung. Feinde. 343
unter ihnen an; der Waſſerſhmäßer lieſt wohl eins oder das andere mit auf; ſelbſt die harmloſe Bachſtelze mag einzelne verzehren. Später, nach dem Ausſhlüpfen, nehmen außer den Quappen auch die übrigen Raubfiſche, insbeſondere die älteren Forellen, manches Junge weg, und wenn dieſes wirkli<h ſoweit gekommen iſt, daß es ſelbſt rauben kann, hat es in der Waſſerſpißmaus, Waſſerratte und im Fiſchotter noch Feinde, denen es nicht gewachſen iſt.
Es muß auffallen, daß die Alten, die bekanntlih für Gaumenkigel ſehr empfänglich waren, über die Forelle ſ<hweigen, da erſt Auſonius in ſeiner „Moſel“ ihrer Erwähnung thut, und es ſcheint faſt, als hätten ſie den Fiſh niht gekannt oder nicht zu würdigen
1 Äjhe (Thymallus vulgaris), 2 Saibling (Salmo salyelinus). 1% natürl. Größe.
verſtanden. Fn ſpäterer Zeit gelangte er zu verdientem Anſehen; denn „die Forellen werden alle geprieſen bey allen Nationen, auh zu jeder zeit des Jahrs, inſonderheit im Aprilen und Meyen. Jn Summa, die beſten fiſh auß den ſüſſen Waſſern ſind die Forellen, alſo, daß ſie au< in allerley Krankheit erlaubt werden.“
Die bere<htigte Klage über Abnahme unſerer Süßwaſſerfiſche gilt leider auh für die Forelle; do< hat man es bei ihr no< am erſten in der Hand, geeignete Gewäſſer wiederum zu beſeßen, ſie überhaupt ſa<hgemäß zu ſchonen und zu züchten. Keine andere Lachsart eignet ſih in demſelben Grade zum Zuchtfiſche wie ſie; denn ſie gedeiht in quellenreichen Teichen ebenſogut wie in Vächen, wächſt {nell und liefert ein ſo köſtliches Fleiſch, daß ein ſehr hoher Preis dafür bezahlt wird.
In den Alpenſeen Mitteleuropas wie des hohen Nordens, in den Bergſeen Nordrußlands und Skandinaviens lebt mehr oder minder häufig ein mit vollſtem Rechte ungemein