Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4, page 437

Indiſcher Kurzſhwanzaal. Aal. 397

Die Aalfiſhe leben im warmen und gemäßigten Gürtel. Einzelne Arten überſchreiten allerdings den Polarkreis, werden jedo< bald ſelten und verſhwinden ſcon einige Breitengrade weiter nördli<h gänzlih. Sie leben im Meere wie in den ſüßen Gewäſſern; mehrere Arten wandern au< wohl, gleih unſeren Flußaalen, von den Flüſſen ins Meer und vom Meere aus in die Flüſſe zurü>. Zu ihrem Aufenthalte erwählen ſie ſih vorzugsweiſe Gewäſſer mit ſ{lammigem Grunde, weil ſie hier den Hauptteil ihrer Nahrung und vor größeren Raubfiſhen Zuflucht finden. Alle ohne Ausnahme zählen zu den Raubfiſchen, mehrere von ihnen zu den tüctigſten und gefräßigſten, obgleich die meiſten ſich mit kleineren

Indiſcher Kurzſ<hwanzaal (Symbranchus bengalensis). / natürl. Größe.

Tieren begnügen. Für den menſchlichen Haushalt haben ſie von jeher eine niht zu unterſhäßende Bedeutung gehabt; ihr Fang wird deshalb auch allerorten eifrig betrieben. Jhr Fleiſ<h gilt allgemein als ausgezeihnete Nahrung; ihre Fruchtbarkeit weite Verbreitung und Zählebigkeit, die Leichtigkeit, ſie friſh eder in irgend welcher Art zubereitet zu verſenden, erhöhen ihren Wert.

Der Aal (Anguilla anguilla, vulgaris, fluviatilis, acutirostris, mediorostris, canariensis, callensïs, hibernica und cuvieri, Muraena anguilla und oxyrhina), Vertreter der Gattung der Flußaale (Anguilla), kennzeichnet ſih durch die ſehr engen Kiemenſpalten vor den Bruſtfloſſen, die unmittelbar in die ſpißige Schwanzfloſſe übergehenden Nüden- und Afterfloſſen und die Samtzähne, die Zwiſchen - und Unterkiefer ſowie das Pflugſcharbein beſeßen. Die Kopflänge beträgt etwa ein Achtel der geſamten Leibeslänge; die Augen ſind klein und mit Haut überzogen, die Lippen di> und fleiſchig, die Naſenlöcher einfach; die Kiemenöffnung bildet eine halbmondförmige, nach vorn gebogene Spalte; die zehn Kiemenſtrahlen ſind mit der den Kopf überkleidenden Haut verbunden; die Nückenfloſſe nimmt nahe an zwei Drittel der geſamten Länge ein, iſt anfangs niedrig, erhöht ſih aber gegen das Ende des Schwanzes hin und ſeßt ſi, da ſie ſih mit der Shwanzfloſſe verbindet, unmittelbar in die Afterfloſſe fort; die Bruſtfloſſen ſind furz und länglih