Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Bergilt. Seekröte. 61

das Meer ſozuſagen in ſeinen Grundfeſten aufrütteln und den Bergilt bewegen mögen, aus der ſicheren Tiefe raſh emporzuſteigen. Dann ergeht es ihm wie den aus großen Tiefen emporgeholten Barſchen: die Shwimmblaſe dehnt ſih jählings aus und ſtülpt ihm den Magen um, verwehrt ihm das Atmen und tötet ihn. Auf Grönland und Fsland treiben nah einem Sturme Hunderte ſolcher Fiſhe an den Strand, werden von den Eingeborenen aufgeleſen und gewöhnlich friſ< gegeſſen. Faber fand das Fleiſh tro>en, jedo niht unſhmathaft; nur verleideten ihm viele Eingeweidewürmer zwiſchen den Muskeln die Luſt an ſolcher Speiſe.

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Die Arten der Drachenköpfe (Scorpaena) ſind geſtre>t gebaut oder länglich, ſeitli wenig zuſammengedrü>t, an dem großen Kopfe nur an wenigen Stellen beſ<huppt und dur ihre eingemuldete Stirn ſowie eine na>te Grube am Scheitel ausgezeichnet.

Gefle>ter Derbſtrahler (Cirrhites maculosus) % natürl. Größe.

Jhr großes, breites, meiſt ſhiefes Maul iſt an beiden Kiefern mit Hechel- oder Samtzähnen bewehrt, das Pflugſcharbein ſtets, der Gaumen nicht immer bezahnt. Den Kopf bewaffnen viele nah mehreren Seiten \ſi< rihtende Dornen und Stacheln; den Leib befleiden mittelgroße, gezahnte, ſelten ganzrandige Schuppen; Kopf und Leib verunzieren auch häutige Anhängſel. Jn der bis zur Mitte der Unterkieferſchenkel geſpaltenen Kiemenhaut zählt man 7 Strahlen, in der Rückenfloſſe meiſt 11 Haupt- und 3—9 Aſterſtrahlen, in der unter der Bruſtfloſſe liegenden Bauchfloſſe 1—5, in der Schwanzfloſſe 11 Strahlen. Eine Schwimmblaſe fehlt.

Die Seekröte oder der Meereber (Scorpaena porcus und massìïliensis, Cottus massiliensis), ein im Mittelländiſhen und Atlantiſchen Meere nicht ſeltener, hier und da ſogar ſehr häufig auftretender Fiſch, erreicht eine Länge von 20—25 cm und iſt auf braunem, nah dem Bauche zu roſenrötlich gefärbtem Grunde mit zahlreihen Marmelfle>en gezeihnet. Jn der Rückenfloſſe zählt man 11 harte und 9 weiche, in der Bruſtfloſſe 9, in der Bauchfloſſe 1 und 5, in der Afterfloſſe 3 und 5, in der Shwanzfloſſe 11 Strahlen.

Die Alten hielten alle Drachenköpfe, und die Seekröte insbeſondere, für unbedingt giſtig, und no< zu Gesners Zeiten war ſol<he Meinung gäng und gäbe. „Dieſe fiſche