Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

60 Erſte Ordnung: Stachelfloſſer; ſiebente Familie: Drachenköpfe.

Die nächſte Familie iſt die der Drachenktöpfe (Scorpaenidae), häßliche oder Do abſonderliche Fiſche mit ſeitlih zuſammengedrü>tem Kopfe und Leibe umfaſſend, bei denen der ſtahlige Teil der Rückenfloſſe gleich oder ſtärker entwidelt iſt als der weichſtrahlige und die niht verlängerte Afterfloſſe.

Unter allen dieſer Familie angehörigen Arten darf man wohl die Ulffiſ<e (Sebastes) obenan ſtellen. Sie erweiſen ihre Familienangehörigkeit dur die Bildung ihrer Geſichtsknochen, ähneln im übrigen aber den Barſchen kaum weniger als ihren Verwandten. Der Kopf iſt mäßig groß, auf Wangen, Kiemen- und Vorderde>el ſowie am

Großfingerfloſſer (Chilodactiylus macropterus). / natürl. Größe.

Hinterhaupte beſhuppt, im übrigen bald mit Schuppen, bald mit ſtumpfen, körnigen, dornenaxtigen Erhebungen bekleidet, bald na>t, der Unteraugenwandknochen aber ſtets mit Stacheln bewehrt. Feine Samtzähne bewaffnen beide Kiefer, die Stelle vor dem Pflugſcharbeine und den äußeren Rand der Gaumenknochen.

Der Bergilt (Sebastes norwegicus und septentrionalis, Perca norwegica, Cyprinus pelagicus, Holocentrus norwegicus und sanguineus) erreicht eine Länge von 50—60 em und prangt in einem prachtvollen Karminrot, das gegen den Rücken ins Bräunliche übergeht und nah dem Bauche zu bläſſer wird. Jn der Rüenfloſſe zählt man 15 harte und 15 weihe, in der Bruſtfloſſe 19, in der Bauchfloſſe 1 und 5, in der Afterfloſſe 93 und 8, in der Schwanzfloſſe 14 Strahlen. Eine nahe verwandte Art bewohnt das Mittelländiſche Meer.

Fabricius war der erſte Forſcher, der den Bergilt in den grönländiſchen Gewäſſern auffand und über ſeine Lebensweiſe Mitteilungen machte; Faber beobachtete ihn ſpäter in der Nähe der isländiſchen Küſte. Der Fiſh bewohnt nur den hohen Norden und zwar eine Meerestiefe von 150—200 m, iſt aber den dortigen Küſtenbewohnern wohl bekannt, wird auh ſcon in der Edda erwähnt. Seine Nahrung beſteht aus Fiſchen und Krebſen. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Frühling; ſie aber iſt es niht, die den geſchäßten Fiſch in die Neße der Fiſcher liefert. Häufig erlangt man ihn nur nach heftigen Stürmen, die