Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6

70 Krebſe. Achte Drdnung: Nanken füßer; Familie: Seepo>en.

Sie ſchüßen ſi alſo damit vox dem Vertrocknen; ſo gut iſt der Verſchluß, daß der heißeſte Sonnenbrand ihnen nichts anhat. Dieſelbe Art ſtirbt im bra>igen Waſſer, während einige andere gerade darin gedeihen, und auf den Falklandinſeln traf Darwin eineArt an den Felſen in einer Flußmündung, welche bei der Ebbe von Süßwaſſer, bei der Flut von Seewaſſer umſpült wurden. Eine der gemeinſten, dur ihre blaßrote bis dunfkelpurpurrote Färbung und außerordentliche Varietäten der Form ausgezeihnete Art iſt Balanus tintinnabulum. Fhre eigentliche Heimat geht von Madeira bis zum Kap, von Kalifornien bis Peru. Sie kommt oft in wunderbaren Mengen an Schiffen vox, welche von Weſtafrika, Weſt- und Oſtindien und China in die europäiſchen Häfen zurücfehren. An einem Schiffe, welches zuerſt Weſtafrika und dann Patagonien beſucht hatte, fand ſich die patagoniſche Spezies Balanus psittacus, auf Balanus tintinnabulum angeſiedelt. Ganz beſonderer Zuneigung haben \ſi< einige Wale von ſeiten gewiſſer Seepoen, ſeltener von Entenmuſcheln/ zu erfreuen. Aufdem grönländiſchen Bucelwal, Keporfak/ ſchon auf ganz jungen Tieren findet ſich Diadema balaenaris fo regelmäßig, daß die Grönländer ſteif und feſt behaupten, > è ſchon die Jungen im Mutterleibe ſeien daMegalasma striatum. Natürlide Größe. mit beſebt. Ein Paar andere, Coronula balaenaris und Tubicinella, {einen ausſ{<ließli< den Südſee-Glattwal (Leiobalaena australis) zu bewohnen. Fm Gegenſaße zu dieſem Glattwal hat der hohnordiſhe oder Grönlandswal nie Cirripedien auf ſih ſigen, ſowie nie an irgend einem Finnwal, nah Eſ<hri<ht, irgend ein balanartiges Cirriped gefunden worden iſt. Der genannte Kopenhagener Naturforſcher wies darauf hin, wie die Kenntnis dieſer Schmaroßerverhältniſſe für die Walkunde von Nußgen ſei. „So wie aber jeder Art jener Waltiere“, ſagt er, „ganz beſtimmte Arten von Cirripedien zukommen, jo nehmen dieſe auh ziemli<h beſtimmte, verſchiedene Stellen des Körpers ein. Wenigſtens iſt dies bei den balanenartigen Formen der Cirripedien der Fall. Bei den Glattwalen der Südſee haben ſie vorzug8weiſe den oberen Teil des Kopfes inne, namentli<h die EE ES ra ſogenannte Krone, und zwar ſißen die Tubicinellen nur auf der Größe Krone, die Koronulen aber außerdem auf den Schwanz- und Bruſtfloſſen. Am Keportak ſien die Diadema im Gegenteil viellei<ht nie oben auf dem Kopfe, ſondern vielmehr an der Bauchfläche, an den Shwanz- und Bruſt-

floſſen. An den ſüdlichen Glattwalen war den Walfängern die durch die Tubicinellen und -

dazwiſchen diht anſizenden Cyami bewirkte weiße Farbe des während des Atemholens auftauchenden Kopfes von jeher ein wichtiges Artkennzeichen.“

Es iſt oben von paraſitiſchen und bohrenden Entenmuſcheln die Rede geweſen. Sowohl um dieſe ſelbſt in ihren eigentümlichen Anpaſſungen kennen zu lernen, als wegen

E ——————————>