Cèrnagora

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Traurig genug, daß dieſe niederſ<|agende Bemerkung ein Fremder macht!!!

$. 15. Fechtari der Cèrnogorer.

Die cèrnogoriſchen Landesvertheidiger ſind nicht ſtehende, ni<hts weniger als geregelte Truppen z aber jeder Einzelne hat Muth, Liſt und Selbſtſtändigkeit, und zwiſchen Entſchluß und Ausführung liegt da nur die ſhwangere Pauſe wie zwiſchen Schall und Echo. Bei ſolchen Eigenſchaften muß die Liebe zu ſcinen freien Bergen und daraus wuchernder Türkenhaß ihn vollends zum Helden ſtempeln. Jn der That ficht er noh immer wie einſt unter dem {warzen Ivo, wo Jeder, der ſeinen Poſten ohne Befehl verließ oder ſonſt eine Feigheit verrieth, Frauenkleider anlegen und ſtatt der Waffen Ro>ken und Spindel handhaben mußte, während ihn die Weiber zum Geſpötte ſeiner tapferen Brüder von Stamm zu Stamm führten. Der Tod außer der Schlacht wird von den Geächteten als das größte Unglü> betrachtet, die Verwandten ſagen von einem ſolchen: „Gott, der große Mörder, habe ihn getödtet.“ Ihr fürchterlichſter Schimpf iſt: „Ich kenne die Deinigen! ſie ſind alle im Bette geſtorben!“ —

Veber die Fehtart der Hochländer ließe ſich in der That kein Buch ſchreiben ; ſie iſt ſo einfach, kurz und entſcheidend wie der Fluch, den der Schwarze ſtündlich hinüberſendet an den abnehmenden Türkenmond. Haß