Cèrnagora

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Die Muſelmänner greifen gewöhnli<h bald in höchſter Wuth an, was den Hochländern willkommen ſcheint, da ſie das Handgemenge no< immer dem Ferngefehte vorzichen. Jhr Centrum weicht alsdann liſtig zurü>, um den Feind zum Vordringen zwiſchen das’ mörderiſche Flanquefeuer zu lo>en — — der Kampf iſſt \<re>li<; da gibt's keine Pauſen, kein Wundenverbindenz eiſern, haſtig fallen die Schläge des Fanatismus, eiſern die Schläge der Freiheit; ſieht der Hochländer einen Türken fallen, fo eilt er blizſhnell in's feindlihe Getümmel, deſſen Kopf zu holen; fein Theil weicht, es wäre denn, daß eine zu entſchiedene Schlappe dem Muſelmanne die drohende Stimme des Schiſales väucht, worauf er flieht derSchi>ſalsgläubige, während der Cèrnogorer ſiegen zu müſſen glaubt — — nur Tod iſ das Signal der Ruhe !

Siehe da! das ganze Erxercitium der Hochländer.

Betrachten wir das mit Leichen bede>te Schlachtfeld! Ehe man no< an Pflege der Verwundeten denkt, beginnt ein raſtloſes Kopfabſchneiden. Ein Feindesfopf, beſonders der eines Türken, iſt die hehrſte Trophäe des Cèrnogorers , der Maßſtab aller Bravour, die Definition des Sieges. Die eroberten Köpfe werden ſtets mit einer Goldmünze bezahlt und nach herfömmliher Weiſe meiſt auf die Eiſenſpißen des Cetinje-Thurmes aufgeſte>t, wo ſie zur Erbauung cèrnogoriſhen Heldenſinnes, ein trübes Denkmal ihrer