Cèrnagora

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(èrnogoriſchen _Volksliedern Begeiſterung eine blendende Leuchte {hwingt, die ſie nur zu leiht an den geliebten Helden der That hält, unbekümmert um das Wie, um den Kern der Sache. Vaterlandsliebe greift tief in das armſelige Leben des Cèrnogorers ein. Er liebt die Felſen, die ihm Nahrung, oft Trank verweigern, das müde Haupr ſo kalt, ſo hart ihm ſtüzenz er liebt ſie, weil ſie ſeine Freiheit umthürmen! Ein rührendes Beiſpiel cèrnogoriſcher Vaterlandsliebe gibt uns Welden in ſeinem Ausfluge nah Cèrnagora: „So waren wir! — ſagt er „nach mehreren der mühſeligſten Stunden meines Lebens zu einer engen Felſenſpalte gelangt, durch die wir, wie durch ein gothiſches Kirchenfenſter, in ein unermeßliches Steinmeer hineinſahen. „„Unſer Vaterland !““ riefen die drei Cèrnogorer, und es lag ein Ausdru> von Stolz in ihren Mienen, als wenn ſie mir Perù gezeigt hätten.“ Lanfbare Seele, nimm unſere Freundſchaft hin! Vaterlandsliebe auf ein dankbares Gemüth baſirt, fann auch der eiſige Philoſoph fühlen und thätlich beweiſen ; aber au< nur ihn fann fie unbegeiſtert laſſen. Vaterlandsliebe begeiſtert den Cèrnogorer, er iſ poetiſch; dieß ſtellt jedoh der Wahrheit ſeiner Volkslieder, den einzigen Quellen cèrnogoriſher Geſchichte — kein Bedenken entgegen.

Cyprian Robert ſagt <ön: „die Geſchichte Cèrnagora’s iſ ein langes Heldengediht, das von drei Jahrhunderten her anhebt, und zu welchem jeder ucue