Cèrnagora

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Kampf ein neues, ruhmreiches Blatt liefert." Er nährt auch die Erwartung, „daß dereinſt aus dieſen cèrnogoriſchen Piesmas, wenn ein großer Dichtergeiſt ihnen Leben einhaucht, eine Iliave und Aeneide zugleich hervorgehen ; denn ſie feiern niht nur die Siege eines Heldengeſchle<htes, deſſen Großthaten in Wahrheit denen jener Urgeſchlehter gleichkommen, ſondern ſchildern zugleih au< das Streben ihrer Krieger, einen zerſtörten Staat, ein verſunkenes Reich wieder herzuſtellen.“

Der Muhamedanismus ſäete die Drachenzähne in's {warze Hochland — ſtoßt in die Poſaune, Dichter der Mit- und Nachwelt ! führt die eiſernen Männer zur Unſterblichkeit an!

Beginnen wir dieſes Heldengedicht, beginnen wir es mit der erhebenden Hoffnung, ein wärdiges Volk näher fennen zu lernen! —

Während Sultan Amurad [I., genannt Ghazy (Held), in Macedonien und Griechenland mit ſeinem Heere beſchäftiget war, verweigerte ihm der Despot des ſerbiſchen Kaiſerreiches den herkömmlichen Tribut, und wollte ſeine Schutherrſchaft fortan niht wieder anerkennen.

Dieß bewog den Weltſtürmer, na<hdem er Macedonien und Griechenland unterjocht hatte, mit ſeinen ſiegtrunkenen, ſanatiſ<hen Moslem?s gegen Serbien zu eilen.

Der in Kämpſen ergraute Deſpot Lazar war damals Herrſcher des großen ſerbiſchen Kaiſerreiches. Bei nahender Gefahr vereinigte er ſein Heer mit dem

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