Cèrnagora

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gebildet, aus Kindern der hartherzigen , heißhungerigen Wölfin; aber dieſe Räuber oder Haidukfen, haben ſi<, am Cattaro wie an der Tiber , zu Usfo« fen emporgeſ<wungen. Der Uskoke iſt eines der hervorſtehendſten ſocialen Urgebilde, welche die Geſchichte aufzuweiſen hatz er iſt der Verbannte, der ein neues Vaterland gefunden, der Beſiegte oder Verurtheilte, der, getrennt von den Seinigen, mit einem Sagte den Graben der Freiſtätte überſprungen hat *) und dort nun frei und unter Brüdern lebt. Jn den Gründern Rom's ſchen wir das erſte deutli<h ausgeprägte Muſterbild von Uskoken des Alterthums. Es war alſo kein Kinderſpiel, was den Romulus verleitete, ſeinen Bruder Remus, der über den Wallgraben der neubegründeten Stadt hinweggeſprungen war, zu tödten; denn jenes Vergehen bedeutet ni<hts Anderes, als daß er zum Feinde übergegangen war... Auf dieſe Weiſe dient die neuere Geſchichte Cèrnagora’s zur Auffkläs rung der alten Mythe vom Urſprunge Rom's. Wie der Sflave oder Unterthan des alten Etruriens in Rom Zuflucht ſuchte, ſo flieht der von ſeinem Zwingherrn verfolgte Raja von Fels zu Fels bis na< Cèrnagora, welches das ſicherſte Aſyl für alle Geächteten der griechiſh-ſlaviſchen Halbinſel iſt. Alles, ſelbſt der verfolgte Türke, flieht nah Cèrnagora, wie die als baneſiſhen Geſänge bezeugen .….. Die Ausbrüche erb-

X) Daher die Benennung Uskok , welhe bu<hſtäbli< ſo viel heißt als „der Hineingeſprungene.“ \