Cèrnagora

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ihm Zeit zu laſſen, über die Gefahr nachzudenken, in den Fluß werfen.

Indem ſich jedoh das ſerbiſche Heer mit Plündern der Verwundeten und Todten abgab, und nur ein fleiner Theil die Verfolgung mit Nachdru> betrieb, fehrten die Türken — die Gefahr vor ſi ſehend um, griffen das Häuflein Tapferer mit fanatiſchem Muthe an, und behaupteten das bereits verlorene blutige Schlachtfeld. —

Ueber dreißigtauſend gefallenen Lurbanen ſtürzt das ſerbiſche Reich von Kosovo aus in Trümmer, der ruhmvolle Kaiſer Lazar iſ niht mehr, ſein Nachfolger Stephan ſchwer tributpflichtig, der treue Held Obilié liegt geſhlachtet am Amſelfelde, die, dem Blutbade entronnenen Serbier, die die Knechtſchaft ſcheuen, irren heimatlos, geächtet umher. — —

Nach unaufhörlicher Verfolgung dur die fanatiſchen Muſelmänner von Fels zu Fels gejagt, flüchtet ſi< endlich ein Haufe unglü>licher Serbier in das felſige Hochland, das am Buſen von Cattaro aus Adria’s Wellen taut, und gründet dort im Verlaufe der Zeit eine Freiſtätte für die geächteten Brüder.

„Sie waren darin“ — ſagt Robert — „glüdliz <er als die Trojaner, daß ſie dieſelbe nicht auf fremder Erde gründen, daß ſie den heimatlihen Boden nicht verlaſſen mußten. Uebrigens findet die auffallendſte Uebereinſtimmung in den Verhältniſſen der erſten Cèrnogorer und denen der erſten Römer ſtatt. Beide Staatsgeſellſchaften haben ſi< aus Räubern