Cèrnagora
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ſerem Schuze: Du wirſt der Vater unſerer Söhne ſein.“
In dem Volksliede heißt es weiter : daß der ruſſiſche Admiral, nachdem er dieſen Brief geleſen, mit ſeiner Flotte auslaufend, ſich des Buſens von Cattaro bemächtigte, was ſo ziemlich mit den hiſtoriſchen Nachrichten übereinſtimmt. Dieſem zufolge ſollte nämli<h Cattaro, in Gemäßheit des Petersburger Vertrages, an Frankreich überlaſſen werden; die Einwohner aber übergaben, im Einverſtändniſſe mit Oeſtereich, die Stadt den bei Corfu freuzenden Ruſſen, deren Herrſchaft ſie, in Betracht der weiten Entfernung Rußlands von Cattaro, weniger fürchteten, als die der Franzeſen, der Herren Jtaliens. Da nun eröffneten die Cèrnogorer, von mosfovitiſchen Truppen unterſtüßt, ihren Feldzug von 1806. Sie begannen damit, daß ſie den General Lauriston und die fran¿óſiſche Beſazung von Ragusa angriffen: zwanzigtauſend Mann ſtark belagerten ſie Ragnsa und zugleich Cattaro, welche leßtere Stadt ſie darum ín Anſpruch nahmen, weil — wie ſie vorgaben — dieſelbe bis 1443 zum ſerbiſchen Reiche gehörte und eines der älteſten Beſizthümer ihres Vladika war. Hinſtchtlich Ragusa aber glaubten ſie das Recht des Stärkeren geltend machen zu fönnen, Die ruſſiſche Flotte hatte zur Unterſtüßung der Hochländer, dreitaufend Mann ausgeſchifft, und die Belagerung war: in vollem Gange, als General Molitor von Zara aus mit taufendſe<shundert Mann — den einzigen in Dal-