Cèrnagora
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$. 6. Oberfläche. A. Bodengeſtaltung,
Wo die dinariſche Alpe durch die europäiſche Türfei zieht, entſendet ſie bei 36°, 502 dann bei 379, 131 öſtlicher Länge, dort einen Zweig an's adriatiſche Meer, hier einen an den Skadar- See. Zwiſchen dieſen beiden Zweigen liegt alles zu Cèrnagora gehörige Land bis nahe an die Meeresküſte, längſt welcher es wieder durch eine wolkenüberragende Steinmaſſe gehoben iſ, ſo daß fein cèrnogoriſches Gewäſſer in dasſelbe mündet, nnd man das ganze Land als einen gegen den Skadar= See geneigten und in denſelben abſließenden Keſſel betrachten muß, über deſſen himmelan gehobene Ränder dur< gigantiſche, überhangende Riffe nur wenige Engpäſſe labyrintiſch nach Cetinje führen, wel<hes 3500 Fuß über der Meeresfläche im Centrum des Hochlandes liegt. Das nate, wild zerriſſene, coloſſale Felſendurcheinander ſinkt nur ſelten zu unbedeutenden Flächen herab , ausgenommen die Nahia Bélopavlié und das große Thal Kuëka, wel<he von Gebirgen bloß eingeſfaßt, im Innern hingegen, dort gegen die Zeta, hier gegen den Koraëa - Fluß abgeflächt ſind. Außerdem iſt noch das kleine Thal von Cetinje, das von Négus und Cèrnica bemerfbar.
Im Allgemeinen iſ der Boden im Südweſten längs des Meeres und in der Nahia Katunska —