Cèrnagora

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die ehemals zu dem Hochlande gehörten und gegenwärtig Oeſterreichiſh-Albanien heißen, werden auſgeführt: der von Maini, von Pasirovié und die Halbinſel Lustica, deren Salzbergwerke — ehedem den Regenten von Cèrnagora zugehörig — im Jahre 1650 von den Venezianern zerſtört und dur die von Risano erſeßt wurden, von wo gegenwärtig die Hochänder ihren Bedarf beziehen müſſen , ſo daß ſie in Betreff eines unentbehrlichen Nahrungsſtoffes von Oeſterreih abhängig ſind. Der Bezirk Pastrovié, wo auf einer herrli<h angebauten und dur Dliven und auserleſene Früchte berühmten Fläche das Kloſter Lastva ſi befindet, nimmt faſt den ganzen Küſtenſtrih von Budua bis Antivari ein. Seine Bewohner hatten als Seefahrer |< Ruhm und Reichthum erworbenz als Kriegsgenoſſen Venedigs durften ſie der Regierung feine Abgaben zahlen, hatten die freie Wahl ihrer Oberhäupter ſowohl für Kriegs- als Friedenszeiten, und das auf einer fleinen Jnſel gelegene Schloß Sv. Stépan dicnte zum Sig ihrer Regierung, welche aus zwölf Vlasteln oder Bevollmächtigen und aus ſehs Staresinen beſtand. Dieſe ſtolzen Bundesgenoſſen, die Venedig ſtets warm zu erhalten ſuchte, durften — gleichwie einſtmals die Franken im rômiſchen Kaiſerreiche — kraft eines Geſetzes in die erſten Familien der Republik heirathen. Als Revolutionen und Kriege den europäiſchen Staaten die Grenzen gaben, die ſie noch jeßt haben, fiel der edle Stamm an Oeſtereih; jezt beſteht das geſchmolzene Häuf-