Cèrnagora

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laſſen, in der Beſorgniß, er möchte von der Beſaßung von Budua aufgehoben und nah Frankreich gebracht werden. Da nun Oeſtereih ſeine neuen Erwerbungen ſicher haite, trug es auf eine förmliche Grenzberainung an: Rußland wurde von beiden friegführenden Mächten als Schiedsrichter angenommen, und im März 1840 reiſte Tſcheffin, ruſſiſher Conſul zu Orsova, na<h Cèrnagora, um die Grenzen zwiſchen dieſem Lande und Dalmatien zu reguliren. Nach langen Unterhandlungen ward ein Friedensvertrag geſchloſſen, der, indem er Cèrnagora in die europäiſche Rechtsſphäre hereinzog, eine hohe diplomatiſche Wichtigkeit hat, unter Hochländern jedoch, die ſich durch denſelben beeinträchtigt glaubten, lautes Marren erregt. So muß denn Oeſtereich ſeitdem, troß der errungenen Vortheile, ſtets auf ſeiner Hut ſein: es hat daher die Beſazungen an dieſer Küſte, mit congreviſchen Raketen verſehen, mittelſt deren ſie den hinter Felſen verſte>ten Feind von Weiten erreichen können; vielleicht die einzige Waffe welcher dieſes furchtbare Volk nicht zu widerſtehen vermöchte. Endlich überzeugten ſih doch die Cèrnogorcen von dem Vortheil einer, wenn au ſcheinbaren Ausſöhnung mit dem Schwaba, und duldeten nun, daß ihr Vladika im Angeſichte Buduas einen Galgen errichtete, woran künftig Jeder, der ſich Räubereien auf öſterreichiſchen Boden erlauben würde, gehangen werden ſollte. Rußland ſelbſt verläugnete, um jene Ausſöhnung noh mehrzu befeſtigen, ſeinen geheimen Agenten zu Cèrnagora und zwang ihn, fi