Cèrnagora

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g. 3. Bahl.

Cérnagora zählt jezt beiläufig 120.000 Einwohner. ſprüchen dieſes Vehmgerichtes keine Zukunft , weil denn doch die gütige Zeit von jedem Menſchengedanfken endlich den Schmuß der Dummheit abſtreift, und — — — was bleibt dann ?

Keine Literatur iſ aus einem ſol<hen Schlamme von Vorurtheilen, Bosheiten und Verdächtigungen ſchneller erblüht , als die iliriſhe.

Es ergab ſi ſogar, daß man gebieteriſh am neu erblühten iliriſchen Literaturbaume ſchütteln — wollte. Des Halb ward ſhon irgendwo ganz in unſerem Sinne bemerkt, daß die Literatur , die Angelegenheit der Gelehrten , keineswegs vor das Forum der politiſhen oder polizeilichen Behörden gehöre; es wäre denn, daß man in dem iliriſchen É den erſten Klang des Weltbruches vernähme.

Als abzr unſer Allergnädigſter Herr und König geruhte , einen wohlthuenden Sonnuenbli> in die gigantiſchen Nebelmaſſen der Verläumdung zu werfen, die düſter, traurig und froſtig hinwehten über die freie Stirne des treueſten, für ihn zum Tode bereiten Volkes, da zerſtreuten fich die giftigen Nebeln, und der Herr hat ſein jubelndes Volk EO an's väterliche Herz gedrüct — — Alſo weg Welt-

ruh! —

Nur dem blinden Gegner iliriſher Literatur dieſes Wörtchen; Wenn ſo, z- B. in dem zerriſſenen Teutſchlande ein jedes Fürſtenthümchen ſeine eigene Literatur hätte, und, wie es leiht geſ{hehen könnte, dur<h Jahrhunderte kein Licht aus ſeinem Boden {<lüge, ſo — nun daun ſähe man vort Menſchen auf reichlicheren Füſſen !

So aber fann der Lichtenſteiner leſen, was dieſer und jener Schriftſteller in Bexlin ſagt, und bliebe ſein vaterländiſches Meilchen auh um Jahrhunderte zurü>, er erhält ſich auf der Oberfläche des neunzehnten Jahrhuudertes der entfernte Gelehrte reiht au< ihm retteud die Hand in das Meer der Zeit. — Und warum ? —Weil ſie, obwol fie ſi< verſchiedenartig ausdrü>en, einander verſtehen d. h. auf den Telegraphen , an den über den tauſendjährigen Klüften